Kienberg
Gibt es in der Kleinstgemeinde bald Genossenschaftswohnungen?

Eine Liegenschaft, die früher als Unterkunft für Asylbewerber galt, soll künftig Genossenschaftswohnungen beherbergen. Nun wird ein Projekt ausgearbeitet.

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Kienberg erhält vielleicht bald Genossenschaftswohnungen.

Kienberg erhält vielleicht bald Genossenschaftswohnungen.

Bruno Kissling

Die Rechnungsgemeindeversammlung in der Kienberger Mehrzweckhalle barg keine Überraschungen und war auch schon nach einer guten Stunde geschlossen.
Am längsten wurde über die Liegenschaft an der Hübelistrasse 26 gesprochen. Seit 2017 steht das Haus im Herzen von Kienberg leer. Vorher wurde es über zwei Jahren an die Sozialregion Unteres Niederamt vermietet. Während dieser Jahre war es Unterkunft für Asylbewerber. Laut Gemeindepräsidentin Adriana Gubler wird man es in Zukunft nicht mehr an die Sozialregion vermieten können, da keine Nachfrage besteht. An der Gemeindeversammlung wurde nun mögliche Projekte für diese Liegenschaft vorgestellt. «Dabei ging es darum, den Puls der Kienberger zu spüren», sagt Gubler. Das vom Gemeinderat beauftragte Büro Aarplan Architekten AG aus Solothurn, stellte ihre Machbarkeitsstudie vor. Der Architekt Ronald Huber könnte sich vorstellen, Genossenschaftswohnungen zu erstellen. Dabei könnten zum Beispiel sechs Wohnungen im Haus untergebracht werden. Drei sollen 21⁄2-, die restlichen 51⁄2-Zimmer-Wohnungen sein. Laut Gubler wurde dieser Vorschlag durchaus positiv aufgenommen. Da sich die Liegenschaft im Herzen des Dorfs befindet, seien die Bewohner daran interessiert, dass sie nicht länger leer stehe. «Man hat gespürt, dass die Kienberger eine Belebung des Dorfkerns wünschen», ordnet die Gemeindepräsidentin das Interesse ein. Mit diesem positiven Signal im Rücken wird der Gemeinderat mit der Planung beginnen. «Die Detailplanung und den Zeitplan werden wir erst jetzt ausarbeiten», sagt Gubler. Es brauche noch viel Vorarbeit, bis man einen Vorschlag der Bevölkerung vorlegen könne.
Die 28 Stimmberechtigten nahmen die Rechnung diskussionslos und einstimmig an. Schon zum dritten Mal schreibt die 525 Seelengemeinde schwarze Zahlen. «Diese guten Resultate in Folge erlauben uns, eine Steuerfusssenkung zu prüfen», sagt die Gemeindepräsidentin. Ob eine Senkung des Steuerfusses für das Rechnungsjahr 2020 tragbar ist, wird bis zur nächsten Budgetgemeindeversammlung Ende November geprüft. (jfr)