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Solothurn
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Eine Einsprache gegen die geplante Versammlungshalle beim buddhistischen Tempel Wat Srinagarindravararam in Gretzenbach wurde vom Gemeinderat abgewiesen – jetzt liegt der Ball beim Regierungsrat.
Das Buddhistische Zentrum platzt aus allen Nähten hiess es im vergangenen Winter. Deshalb soll östlich des bestehenden Tempels, im Planungsgebiet «Im Grund», eine Versammlungshalle entstehen. Bei Eheschliessungen, Totenehrungen oder Einweihungen soll sie bis zu 1200 Schweizer Buddhisten der Theravada-Richtung Platz bieten.
Gegen den dementsprechenden Gestaltungsplan ist im Frühling eine Einsprache eingegangen, wie Gretzenbachs Gemeindeschreiberin Andrea Walder auf Anfrage bestätigt. Beim Einsprecher handelt es sich um eine Einzelperson, welche mehrere Punkte zu beanstanden hatte. Der Gemeinderat Gretzenbach hat die Einsprache Mitte Mai abgelehnt und mittlerweile befindet sich der Gestaltungsplan beim Kanton, genauer gesagt beim zuständigen Amt für Raumplanung.
«Kurz vor den Sommerferien wurde der Plan bei uns eingereicht», bestätigt denn auch Kreisleiter Stephan Schader vom Solothurner Amt für Raumplanung. «Nun erstellen wir den Beschluss als Entwurf.» Da derzeit keine Beschwerden vorliegen, gestalte sich dies als einfach umsetzbar, so Schader. Der Entwurf wird dann, voraussichtlich Anfang September, vom Solothurner Regierungsrat behandelt und genehmigt.
Im Anschluss erfolgt eine zehntägige Rechtsmittelfrist, in welcher erneut Beschwerde eingereicht werden kann. Der neue Gestaltungsplan bildet die Rechtsgrundlage, damit das Baugesuch für die Versammlungshalle eingereicht werden kann. Dieses wird dann von den örtlichen Behörden, also der Gretzenbacher Baukommission behandelt.
Das Planungsgebiet «Im Grund» befindet sich im westlichen Siedlungsgebiet der Gemeinde Gretzenbach. Eigentümerin des Gebiets ist das buddhistische Zentrum der Somdeyas-Stiftung für Wat Srinagarindravararam.
Auf den insgesamt drei Parzellen sollen eine Eventhalle sowie ein zweistöckiges Unterkunfts- und Schulungsgebäude mit vier bis sechs Klassenzimmern, einer Bibliothek und vier Übernachtungszimmern entstehen. Darunter wird eine Tiefgarage mit total 96 Parkmöglichkeiten gebaut.
Die drei Grundstücke weisen eine Gesamtfläche von etwas mehr als 7000 Quadratmetern. «Es handelt sich um einen einzelnen Baukörper, bestehend aus zwei Gebäuden mit einer unterirdischen Verbindung», erläutert Stephan Schader. Optisch auffallen werde vor allem das hohe Dach, ein Satteldach, so Schader. Die Versammlungshalle wird eine Höhe von 15,5 Metern aufweisen.
Bevor das Amt für Raumplanung den Entwurf für den neuen Gestaltungsplan entwickeln konnte, mussten zuerst einige baurechtliche Fragen geklärt werden. Ob dieses Dach denn auch rechtmässig sei, war eine davon. Weil dem laut Raumplanungs-Amt so ist, wird nun der Entwurf ausgearbeitet. Mit Ausnahme des markanten Dachs werde der Bau optisch nicht auffallen, mein Schader, er soll ja nicht vom bereits bestehenden Tempel ablenken.
Es handle es sich um einen Zweckbau mit einer grossen Grundfläche und eben diesem dominanten Dach. Etwas wird die Besucher aber daran erinnern, dass sie sich vor einem Gebäude mit religiösem Nutzen befinden: «Auf dem Vorplatz ist ein Kunstwerk vorgesehen», erzählt Schader.
Wann mit dem Bau der neuen Versammlungshalle angefangen werden soll, steht derzeit noch nicht fest.