In Lostorf gibt es ab 2024 frühe Sprachförderung – ab dann müssen die Gemeinden das Angebot so oder so führen – der Besuch bleibt aber freiwillig.
Im September 2016 beauftragte der Solothurner Regierungsrat das Amt für Gesellschaft und Soziales mit der Pilotierung der vorschulischen Deutschförderung sowie mit der Erarbeitung eines Konzepts diesbezüglich.
Denn die frühe Sprachförderung habe in den letzten Jahren in der ganzen Schweiz vermehrt an Bedeutung und Akzeptanz gewonnen. Das Pilotprojekt im Kanton Solothurn fand anschliessend in den Gemeinden Dulliken, Olten und Solothurn sowie im Dorneckberg statt. Kinder, die 18 Monate vor Kindergarteneintritt nicht über ausreichend Deutschkenntnisse verfügten, wurden zum Besuch eines Vorschulangebots, der Spielgruppe, verpflichtet.
Nun schreibt der Gemeinderat von Lostorf in einer Mitteilung:
«In den Pilotjahren wurden in den vier Pilotgemeinden insgesamt 125 Kinder mit Förderbedarf identifiziert und zu einem Spielgruppenbesuch verpflichtet.»
Nach der Evaluierung des Versuchs genehmigte der Regierungsrat im November 2020 den Abschlussbericht des Projekts «Deutschförderung vor dem Kindergarten». Das Modell der frühen Sprachförderung sieht in den Einwohnergemeinden ein Angebots-Obligatorium ohne Besuchs-Obligatorium ab Beginn des Schuljahres 2024/2025 vor.
Ziel sei es, mit einer kantonsweiten Förderung des Spracherwerbes die Sprachkompetenzen von Kindern aufzubauen und zu stärken, die eineinhalb Jahre vor Kindergarteneintritt stehen und über geringe oder keine Deutschkenntnisse verfügen. «Für die Einführung und Umsetzung der frühen Sprachförderung sind die Einwohnergemeinden zuständig», heisst es weiter im Bericht des Gemeinderats.
Die Behandlung im Kantonsrat ist derweil noch ausstehend. Die Einwohnergemeinden werden für den Aufbau der Angebote durch den Kanton mit einer Einführungspauschale finanziell gemäss der Einwohnerzahl unterstützt.
Der Gemeinderat Lostorf liess sich das Projekt an der letzten Sitzung durch die Projektleiterin beim Amt für Gesellschaft und Soziales vorstellen. Nun hat er beschlossen, das Angebot der Frühsprachenförderung per 1. August 2024 einzuführen, die Einführungspauschale des Kantons zu beanspruchen und die Ressortleiterin Soziales mit der Umsetzung des Projekts zu beauftragen.