Im Obergösger Hochstudhaus sind einen Monat lang Werke von Salvatore La Cola zu sehen.
Vor neun Jahren begann Salvatore La Cola mit dem Malen, ein Hobby wurde zur Leidenschaft. Am Freitagabend fand die Vernissage seiner ersten Einzelausstellung im Neubau des Obergösger Hochstudhauses statt. «Ich freue mich, meine Kunst den Leuten zu zeigen und ihnen eine Freude zu machen», so der Künstler.
Das Ganze verdankt der 52-jährige Obergösger seinem Neffen Gianluca Marino. Der Maturand setzte sich im Rahmen seiner Maturaarbeit mit dem Thema Kunstvermarktung auseinander, die Werke seines Onkels waren ideal, um das Konzept in die Praxis umzusetzen. Die Ausstellung im Hochstudhaus soll nun der Arbeit die Krone aufsetzen.
Kantonsratspräsident Urs Huber eröffnete die Vernissage mit einer kurzen Rede. Anfangs habe er das Haus kaum wiedererkannt, es habe ihn verwirrt. «Seit ich es aber gesehen habe, fasziniert es mich.» Drei verschiedene Ebenen, verschiedene, spannende Lichtverhältnisse. So ist auch La Colas Ausstellung in drei Ebenen gegliedert: Im Dachstock sind Werke vom letzten Jahr ausgestellt, sie zeigen Strände, sonnenbadende Touristen und verbreiten Ferienstimmung.
«Eine abgeschlossene Phase», meint Salvatore La Cola dazu. Tatsächlich sind die Bilder im Dachgeschoss kaum mit seinen neueren Werken zu vergleichen. Im Keller hängen Studien und Skizzen, die zeigen, wie die Ideen des Künstlers entstehen und wieviel Arbeit hinter einem Bild steckt. Einige der Skizzen erkennt man in den Gemälden wieder, die im Erdgeschoss aufgestellt sind. Diese leben von knalligen Farben und klaren Linien.
Die rasante Entwicklung, die Salvatore La Cola als Künstler gemacht hat, unterstreicht auch die Oltner Kunstkritikerin und Kulturjournalistin Madeleine Schüpfer. «Ich hätte es dir ehrlich gesagt nicht zugetraut, und trotzdem ist es dir gelungen», meinte sie zu La Cola. Sie sei beeindruckt, wie seine Bilder einen berühren, wie sie einen Bezug zur Natur herstellen, wie die Skizzen im Untergeschoss den Prozess des Malens erlebbar machen. Wie Urs Huber ist auch Madeleine Schüpfer von der neuen Gestaltung des Hochstudhauses angetan: «Es wurde ein schönes Raumverhältnis geschaffen, ideal für Kunst.»
Besonders La Colas neuste Werke stechen mit ihrer Lebendigkeit in dem einfachen, komplett verglasten Raum hervor und können ihre Wirkung voll entfalten. Viele davon transportieren eine Nachricht, erzählen davon, dass auf dieser Welt nicht immer alles rund läuft. «Man kann nicht alles, was passiert, einfach ohne weiteres ignorieren», meint der Künstler. Der Gorilla in der U-Bahn und die Giraffe in der Strassenbahn sollen verdeutlichen, dass die Erde nicht nur uns Menschen gehört und wir nicht alles machen können, was wir wollen. Bilder von Protesten nach der Wahl von Donald Trump gehören genauso zu Salvatore La Colas Repertoire wie Portraits von Menschen, die ihn faszinieren.
Öffnungszeiten: Bis 9. April, jeweils Freitag 19 bis 22 Uhr, Samstag 15 bis 18 Uhr, oder nach Vereinbarung.