Startseite
Solothurn
Niederamt
Der erste Trimbacher Weinjahrgang ist fast ausverkauft. Die Ernte des zweiten Jahrgangs ist ertragreicher ausgefallen als angenommen.
Am 9. November 2019 war es so weit: Erstmals seit 400 Jahren konnte wieder Wein aus Trimbach getrunken werden. Ein besonderer Moment für die Gemeinde und vor allem für die Bauern- und Winzerfamilie von Felten. Die Bewirtschafter des Mühlenhofes präsentierten am Jubiläumsanlass «775 Jahre Trimbach» den ersten Jahrgang, den sie aus den eigenen Rebstöcken gewonnen hatten. Zwei Sorten, Maréchal Foch und Léon Millot, wurden abgefüllt, einige lagerten zuvor sogar als «Barrique» im Eichenfass. Beide Rotweinsorten stammen ursprünglich aus dem Elsass und wurden nach berühmten französischen Persönlichkeiten benannt: Ferdinand Foch war Marschall im Ersten Weltkrieg, Léon Millot ein bekannter Baumschulgärtner aus den Vogesen.
Der Vorteil dieser Sorten liegt darin, dass sie keine Pflanzenschutzmittel benötigen, da sie als pilzwiderstandsfähige Sorten gelten. Die Weinsorten passen auch zur Philosophie des Gutshofs, der seit 30 Jahren biologisch produziert. Rund zwei Monate später sind von jeder Sorte noch rund 100 Flaschen übrig, berichtet Hans von Felten am Telefon. Allen Wein wollen die Rebleute allerdings nicht loswerden. «Einige Flaschen behalten wir, um den Alterungsprozess zu beobachten.» Von Felten ist zufrieden mit dem bisherigen Absatz: «Der bisherige Verkauf lief sehr gut.»
Wie der Wein wird, den die Familie im Herbst gewümmet hat, weiss von Felten noch nicht. Zweifellos habe der 2018er mehr Sonne erhalten, die Menge sei 2019 jedoch erstaunlich hoch ausgefallen. «Alle sagten mir, sie hätten weniger geerntet, bei uns aber gab es mehr Trauben als im Vorjahr.» Derzeit ruhen 1200 Liter Saft in Stahltanks. Im Herbst 2020 wird sich zeigen, wie der zweite Trimbacher Rotwein munden wird.
Hinweis
Den Trimbacher Wein gibt es direkt ab Hof zu beziehen: Mühlehof, Mühleweg 21, Trimbach, Telefon 062 293 37 28. Die Preise pro Flasche bewegen sich zwischen 15 und 20 Franken.