Die Bürgergemeinde Dulliken weitet ihr Heizsystem aus und setzt auf Photovoltaik.
Unter der gleissenden Sonne werden die Spaten feierlich in den Boden vor dem Werkhof in Dulliken gestochen. Denn am 17. Juni beginnen die Bauarbeiten für die 800 Meter lange Leitung. Die Leitung wird weitere Gebäude an den Wärmeverbund der Bürgergemeinde anschliessen. Die Zuschauer stehen im Schatten, während die Redner, flankiert von einem Bagger, der gnadenlosen Sommersonne ausgesetzt sind.
Bürgergemeindepräsident Matthias Weidmann ist begeistert von seinem Projekt: «Ein Wärmeverbund ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig.» Weiter erklärt er, dass Holz CO2-neutral sei und man den Rohstoff Holz gerade vor der Haustüre habe. So sei man nicht vom Ausland abhängig. Der Feinstaubbelastung durch die Schnitzelheizung wolle man mit einer neuen Filteranlage Einhalt gebieten.
Der Leiter der Arbeitsgruppe, Peter Wyss, fügt an, dass man zusätzlich auf der Mehrzweckhalle neben dem Alten Schulhaus eine Photovoltaikanlage installieren will. Mit dieser Anlage werden die Boiler im Gebäude betrieben.
Für die Planung und Ausführung des Ausbaus hat die Firma GUNEP die Bürgergemeinde unterstützt. Annika Herzog, die Verantwortliche für dieses Projekt, zieht aus einer Kartonrolle einen Ortsplan heraus. Sie zeigt auf ein rotes Rechteck, welches mit Werkhof beschriftet ist. «Hier ist heute die Heizung. Neu sollen das Alte Schulhaus und die Mehrzweckhalle angeschlossen werden», erklärt die Expertin. Sie fährt mit dem Finger einer roten Linie entlang, welche die neue Fernwärmeleitung darstellt. Die Linie zieht sich vom Werkhof zum Alten Schulhaus und weiter zur Dorfstrasse. Dort schlängelt sie sich durch verschiedene Parzellen und verzweigt sich mehrmals. Herzog deutet auf die Hardstrasse und die Nassmattstrasse. «Auch diese Parteien werden neu an den Wärmeverbund angeschlossen», fügt sie an. Der Schweiss perlt nun auch auf ihrer Stirn. Jetzt werden die Spaten auf die Seite gestellt und der kühlende Apéro ist eröffnet.