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Solothurn
Niederamt
Die Gemeindeversammlung in Gretzenbach genehmigte die Jahresrechnung 2016, welche besser ausfällt als budgetiert. Ausserdem wurde dem Verkauf des ausgedienten Spritzenhauses inklusive Umschwung zugestimmt.
Die Traktandenliste der Gemeindeversammlung umfasse keine grossen Reisser, aber doch richtungsweisende Themen, stellte Gemeindepräsident Daniel Cartier einleitend fest. Tatsächlich fanden alle Geschäfte diskussionslos Zustimmung bei den 42 anwesenden Stimmberechtigten. Einer schönen Tradition folgend wurde die Versammlung durch ein kleines Trompetenkonzert der Musikschule Gretzenbach unter der Leitung von Jaume Baldó eröffnet.
Im Kanton Solothurn besteht die in der Schweiz einmalige Einschränkung, dass der Friedensrichter einen Streit nur schlichten darf, wenn sowohl Kläger als auch Beklagter in der gleichen Gemeinde wohnen. Zudem verschob die letzte Gesetzesrevision viele Kompetenzen zum Amtsgericht. Dadurch kommt der Friedensrichter immer seltener zum Einsatz. Aus diesen Gründen beantragte Präsident Daniel Cartier namens des Gemeinderats, dass sich Gretzenbach dem bereits bestehenden Friedensrichterkreis Niederamt mit Schönenwerd und Eppenberg-Wöschnau anschliesst. Die Versammlung stimmte dem öffentlich-rechtlichen Vertrag ohne Wortmeldung zu.
Ebenso schlank passierte der Antrag, für die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde das Wahlbüro zu übernehmen. Die politische Gemeinde hat entsprechende Vereinbarungen bereits früher mit der Bürgergemeinde und der römisch-katholischen Kirchgemeinde abgeschlossen.
Das Spritzenhaus in der Ecke Hasengasse/Am Stalden steht seit einem Jahr leer, im Keller befindet sich einzig noch das Steinmuseum der Bürgergemeinde. Das alte Feuerwehrgebäude hat also für die Gemeinde keinen Nutzen mehr, berichtete der im Gemeinderat für das Ressort Infrastruktur zuständige Walter Schärer. Er beantragte deshalb, das Spritzenhaus samt 300 Quadratmeter Umschwung der Firma Schneider Immobilien AG zu verkaufen. Die Gretzenbacher Familie Schneider betreibt die Metzgerei-Wursterei schräg vis-à-vis und besitzt den Uelihof. Die Versammlung stimmte der Handänderung zum Preis von 85 500 Franken zu.
Gemeinderat Kurt Spielmann und Finanzverwalter Hans Vögeli kommentierten die Jahresrechnung 2016. Mit 88 000 Franken ist der Aufwandüberschuss geringer als im Budget vorgesehen (338 000 Franken). Zum besseren Ergebnis trugen vor allem höhere Steuererträge, tiefere Abschreibungen sowie niedrigere Betriebs- und Sachaufwendungen bei. Auch dieses Geschäft fand die Gnade der Stimmenden.
Zum Abschluss der Amtsperiode würdigte Daniel Cartier die langjährige Tätigkeit mehrerer Behördemitglieder. Er dankte der Gemeinderätin Gabriela Lüthi für ihren zwölfjährigen Einsatz zum Wohle der Gemeinde. Lüthi wurde 2005 Präsidentin der Sozialhilfekommission und der Vormundschaftsbehörde. 2012 übernahm die SP-Vertreterin im Gemeinderat das Ressort Sicherheit, das unter anderem die Feuerwehr umfasst. 2017 trat die Juristin nicht mehr zur Wiederwahl in die Gemeindeexekutive an.
Der Gemeindepräsident ehrte zudem Monika Eicher und Beat Tännler für ihr Engagement während 16 Jahren in verschiedenen Kommissionen und aktuell im Gemeinderat. Ebenfalls während 16 Jahren wirkten Urs Sennhauser und Jörg Friker in Behörden und Kommissionen mit, Karl-Heinz Lüthi gar während 20 Jahren. Nebst dem wohlverdienten Applaus erhielten sie als Dank ein Präsent aus den Händen von Gemeindeschreiberin Andrea Walder.
Schliesslich informierte Hansjörg Merz über den Stand der Arbeiten am Eppenbergtunnel. Zur Zeit steht die Tunnelbohrmaschine im Grenzbereich zwischen Sedimentgestein und Schotter direkt unter dem Dorf.