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In den nächsten 20 Wochen wird beim Bau des Eppenbergutunnels Material anfallen, das nicht auf der Baustelle weiterverarbeitet werden kann. Damit soll nun die Sondermülldeponie Kölliken AG gefüllt werden.
Rund 350'000 Tonnen Gesteinsmaterial, das beim Ausbruch des SBB-Eppenbergtunnels zum Vierspurausbau der Strecke Aarau-Olten anfällt, wird in die ehemalige Sondermülldeponie Kölliken AG gekippt. 200 Lastwagen pro Tag transportieren die schwere Fracht zur Deponie.
Mit dem Material wird die leergeräumte, grösste Schweizer Altlast etwa zur Hälfte aufgefüllt. Der Transport-Marathon soll kommende Woche beginnen und bis in den Sommer dauern, wie die SBB am Montag mitteilte.
Auf den ersten 750 Metern des Eppenbergtunnels brach die grosse Tunnelbohrmaschine bislang 250'000 Tonnen Gestein aus. Dieses Material wurde auf der Baustelle in einer Anlage sortiert und je nach Eignung auf der Baustelle weiterverarbeitet.
In den kommenden 20 Wochen wird die 2400 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine 350'000 Tonnen neues Material ans Tageslicht befördern. Dieses Material eignet sich nicht für die Weiterverarbeitung auf der Baustelle.
Davon profitiert nun die Sondermülldeponie Kölliken (SMDK), die wegen massiver Umweltprobleme komplett zurückgebaut wurde. In acht Jahren wurden Tausende von Tonnen Sondermüll ausgebaggert und entsorgt.
Die Sanierung der Altlast kostete die Kantone Aargau und Zürich, die ehemaligen Deponiebetreiber, 900 Millionen Franken. Bis Ende 2022 soll die ehemalige Giftgrube aufgefüllt und begrünt werden.
Die rund 200 Lastwagen pro Tag fahren eine Route im Kreisverkehr, und zwar von der Wöschnau via Autobahnzubringer über die Autobahn bis zur Ausfahrt Aarau-West und dann via Holziken AG zur Sondermülldeponie Kölliken.
Die Fahrt der leeren Lastwagen führt über Kölliken, Gretzenbach, Schönenwerd zurück zur Ladestelle in der Wöschnau. Um die Sicherheit zu erhöhen, werden gut frequentierte Fussgängerstreifen in diesem Zeitraum durch Verkehrslotsen gesichert, wie die SBB festhält.
Der doppelspurige und 2,6 Kilometer lange Eppenbergtunnel zwischen Aarau und Olten ist das Herzstück des 855 Millionen Franken teuren Projektes. Der Ausbau von zwei auf vier Spuren erhöht ab Ende 2020 die Kapazität auf der Ost-West-Achse, der Hauptschlagader des Schweizer Bahnnetzes.
Die Tunnelbohrmaschine frisst sich seit Januar durch den Eppenberg. Nach 750 Meter Ausbruch ist eine der drei geologischen Haupteinheiten durchfahren, die sogenannte "Effinger Schicht". Es folgen rund 1,1 Kilometer Ausbruch in der "Unteren Süsswassermolasse".
Nach insgesamt 1,9 Kilometern, unmittelbar vor dem Übergang vom Festgestein ins Lockergestein, wird die Maschine gemäss SBB zum Stehen kommen. Die Maschine wird für die verbleibenden rund 700 Meter umgebaut. Im Winter 2017/2018 soll der Berg in Gretzenbach SO durchstochen werden.