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Lebern-Bucheggberg-Wasseramt
Die bestehende Poststelle in Mühledorf soll aufgehoben werden. Damit gibt es im Bucheggberg noch drei Poststellen. Die Idee besteht nun, in der Gemeindeverwaltung eine Agentur einzurichten.
Mit Messen, Schnottwil und Mühledorf zählt der Bucheggberg noch drei Poststellen. Die übrigen Dörfer und diejenigen, die sich zur Grossgemeinde Buchegg zusammengeschlossen haben, werden durch eine Hauszustellung bedient. Eine Post-eigene Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der Poststelle Mühledorf hat ergeben, dass sie viel zu wenig genutzt wird, um annähernd rentabel zu sein.
Im Buchegger Gemeinderat warteten die beiden Post-Mitarbeiter Marcel Bollhalder und Stefan Schulz mit einem während vier Jahren erhobenen zahlenmässigen Durchschnitt auf, der bei einer Öffnungszeit von 28 Stunden ein erkennbar negatives Niveau aufwies. Durch die Hände der Angestellten in Mühledorf gingen 280 Briefe, ein Drittel davon aus dem Hausservice, 19 Pakete, eine minime Menge an Einzahlungen und das Abholen eingeschriebener Sendungen.
Gemeindeverwaltung als Agentur
Seit etlichen Jahren organisiert die Post in kleinen Kommunen die Versorgung durch den Hauszustelldienst und durch Agenturen, von denen schweizweit bereits 700 Standorte bestehen.
Die Partnerschaft zu einem Detailgeschäft in Mühledorf, das dort aber erst aufgebaut werden müsste, habe sich wegen mangelnder Potenziale als nicht zukunftsgerichtet erwiesen, berichteten die beiden Referenten. Deshalb unterbreite man jetzt der Gemeinde den Vorschlag, in der Gemeindeverwaltung eine solche Agentur einzurichten.
Hier habe die private Kundschaft – mit kleinen Einschränkungen bei den auf 500 Franken limitierten Geldbezügen – das gesamte Angebot einer offiziellen Poststelle zur Verfügung. «Für Geschäftskunden erarbeiten wir separate Lösungen», so Bollhalder und Schulz. Die Agentur in der Gemeindeverwaltung sichere mit ihren Öffnungszeiten von 19,5 Stunden und insbesondere dem Donnerstagabend bis 19 Uhr einen publikumsfreundlichen Zugang. Aufgehoben werden die Postfächer. Aber ganz wichtig: «Die Arbeitsplätze in der Hauszustellung bleiben erhalten.»
Viele Fragen zum Agenturmodell
Gemeinderatsmitglieder, die in Brügglen, Kyburg-Buchegg und Bibern wohnen, bestätigten die Qualität der längst funktionierenden Hauszustellung, über die das gesamte Angebot der Postdienstleistung abgewickelt werden könne. Bedauert wurde aber mit Nachdruck, dass der Entscheid zur Aufhebung dieser Mühledorfer Poststelle siedlungspolitische Auswirkungen zur Folge habe. «Wir wollen hier im Bucheggberg keine Bürger zweiter Klasse sein», hiess es.
- der Teilzonenplanänderung auf der Parzelle Kyburg-Buchegg Nr. 10 zugestimmt. Neben den beiden zusätzlich ausgeschiedenen Baufeldern wird das bestehende alte Wohnhaus als erhaltenswert gekennzeichnet;
- alle Kommissionen der Gemeinde mit der Kreditfreigabe gemäss Budget bedient und im Sinne der Qualitätssicherung an die Submissionsbestimmungen erinnert;
- sich über den Stand der Dinge im hängigen Verfahren um das «Generelle Wasserversorgungsprojekt Aetigkofen»(GWP) informiert. (GKU)
Dem entgegneten die Postvertreter: «Wir streben eine einvernehmliche Lösung an, wir sind keine ‹Abmurkser›, sondern wir wollen die Postversorgung bedarfsgerecht umbauen.» Weiterhin interessierte im Rat der abzuschliessende Vertrag zwischen Post und Gemeinde, sofern die Agentur zustande kommt.
In welcher Höhe werden Raumbedarf, Umsatzbeteiligung aber auch die Mitarbeit von Gemeindeangestellten abgegolten? Eingeräumt wird eine Kündigungsmöglichkeit. Erfahrungsberichte aus drei Gemeinden, in denen das kommunale Agenturmodell realisiert ist, werden dem Gemeinderat bei seiner Entscheidung am 25. Januar helfen.
Als Leitfaden dazu dient die in der Aussprache im Rat getroffene Feststellung: «Integration ja, aber ohne personelle Aufstockung und extreme Zusatzbelastung der Angestellten.»
Wenn sich der Gemeinderat gegen das Agenturmodul ausspricht, wird auch Mühledorf in den Hauszustelldienst eingebunden. Eingeschriebene Sendungen, die der Zusteller wegen Abwesenheit des Adressaten nicht überbringen konnte, sind dann nur noch bei der Post in Bätterkinden abzuholen. «Je nach Lage des Dorfes im Bucheggberg könnten diese Sendungen aber auch etwa nach Arch umgeleitet werden», schlugen Ratsmitglieder vor. Dienlich wäre ebenso eine Verlegung der Post Lohn aus dem Dorf an den dortigen Bahnhof, der von vielen Arbeitnehmenden aus dem Bucheggberg täglich frequentiert wird.