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Der Gemeinderat sucht nach weiteren Sparmöglichkeiten und will diese von der Gemeindeversammlung absegnen lassen.
200'000 Franken. So viel muss in Deitingen im nächsten Jahr eingespart werden, nachdem der Souverän die anbegehrte Steuererhöhung um fünf Punkte auf neu 125 Prozent nicht angenommen hat. Die Gemeinderäte zeigten sich an ihrer Sitzung am Mittwoch einigermassen konsterniert. «Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass wir unseren Job im Budgetprozess nicht gemacht haben», meinte Gemeindepräsident Bruno Eberhard (CVP). Es gebe sicherlich noch Budgetposten, die man reduzieren oder gar eliminieren könne. «Aber dann geht es an die Substanz und wir verschlechtern den Service public.» Michael Tüfer (SVP, Ressort Finanzen) meinte, dass man der Stimmbevölkerung nochmals deutlich machen müsse, wo das Problem liege. «Wenn wir kein Eigenkapital mehr haben, dann nützt uns eine Steuererhöhung wenig. Dann brauchen wir das Geld, um das Minus aufzufangen.» Ausserdem müsse die Gemeinde auch Spielraum haben, um weiterhin nötige Investitionen zu tätigen.
Der Gemeinderat beschloss, ein Sparpaket zu schnüren und dieses im Juni vor die Gemeindeversammlung zu bringen. «Ich will, dass der Souverän alles absegnet, was langfristige Auswirkungen hat», so Tüscher. Konkret ist die Verwaltung aufgefordert, bis Ende Februar sämtliche Verträge, die die Gemeinde abgeschlossen hat, zu überprüfen. Das Spektrum geht dabei von der Überprüfung der Beiträge an die Zentrumslasten, hin zu Wartungsverträgen, Versicherungsverträgen oder dem Vertrag für den IT-Support. Die Ressortleiter und die Kommissionen sind zudem dazu aufgerufen, sämtliche Ausgabenposten im Budget nochmals zu überprüfen.
Rolf Glünkin (Amt für Raumplanung) und Norbert Emch (Amt für Landwirtschaft) informierten den Gemeinderat und interessierte Landwirte über den Sechs-Streifen-Ausbau der N1 zwischen Härkingen und Luterbach. Mit dem Ausbau geht Kulturland verloren, das kompensiert werden muss. In Deitingen gibt es in der Nähe des Wylihofs und bei der Justizvollzugsanstalt Möglichkeiten, Land zu rekultivieren. Zurzeit läuft der Mitwirkungsprozess, an dem sich die Gemeinden und die Landwirte beteiligen sollen, damit ihre Anliegen aufgenommen werden können.
Die Post will die heutige Poststelle in Deitingen schliessen und strebt eine Agenturlösung oder den Hausservice an. Der Gemeinderat Deitingen möchte die Poststelle am jetzigen Ort, im Dorfzentrum, erhalten. Die Poststelle ist von Montag bis Freitag von 8 bis 11 und von 14.30 bis 18 Uhr und am Samstag von 8 bis 11 Uhr geöffnet. Die Postfachanlage weist 63 besetzte Fächer auf. In Deitingen gibt es heute drei Briefeinwürfe, aber keinen Postomaten. Von 2010 bis 2016 haben, so zeigte die Post auf, die Einzahlungen auf der Poststelle Deitingen um 16 Prozent abgenommen, es wurden 7 Prozent weniger Sendungen abgeholt, die Anzahl Briefe hat sich um 25 Prozent verringert und bei den Paketen sind es 15 Prozent weniger. Die Poststelle sei stark defizitär. Die benachbarten Poststellen in Derendingen und Wangen a. d. A. hätten deutlich höhere Aufgabenmengen als die Poststelle in Deitingen.
Die Post hat offenbar bereits erste Gespräche geführt und weiss darum, dass Denner und die Besitzerin des Blumenladens Interesse daran zeigen, die Postagentur zu übernehmen. Die Gemeindebehörden würden es allerdings bevorzugen, wenn die Poststelle im heutigen Lokal bleiben könnte, und haben sich in einem Gespräch mit der Post auch darüber informiert, welche Voraussetzungen ein Partner haben muss, der die Postagentur dort betreiben würde. Die Zeit drängt, da die Post die Poststelle nächstes oder spätestens übernächstes Jahr schliessen will. Im ersten Halbjahr 2018 möchte die Post die Bevölkerung informieren.
Im Traktandum «Verschiedenes» durfte Bruno Eberhard bekannt geben, dass 2019 voraussichtlich ein Dorffest stattfinden wird. Dann kann Deitingen sein 775-Jahr-Jubiläum feiern. Die Vereine hätten nach einer ersten Anfrage ein positives Echo gegeben und seien bereit, das Fest mitzutragen. Nun gelte es ein OK und ein Datum zu finden.