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Die Gemeindeversammlung genehmigte Kredite über 6,24 Mio. Franken für vier Liegenschaften.
Die Gemeindeversammlung in Riedholz stand ganz im Zeichen der Sanierung der gemeindeeigenen Liegenschaften. Für brutto 6,24 Mio. Franken möchte der Gemeinderat Mehrzweckhalle, Schulhaus, Kindergarten und Gemeindeverwaltung sanieren. Die Gebäude sollen den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen und vor allem unter vermehrtem Einsatz erneuerbarer Energie möglichst energieeffizient genutzt werden. Ziel sei es, alle vier Gebäude wenn möglich auf Klasse B gemäss GEAK Plus (Gebäudeenergieausweis der Kantone) anzuheben, führte Beat Graf, Ressortleiter Planung und Leiter der Arbeitsgruppe aus. Im Vordergrund stehen die energetische Sanierung der Gebäudehüllen, der Einbau einer Erdsonde-Wärmepumpe und eine PV-Anlage. Ebenso sollen die sanitären Anlagen eine Anpassung an die heutigen Bedürfnisse erfahren. Dass der Ersatz der Mehrzweckhalle mit einem Neubau sinnvoller gewesen wäre, verneinte Graf. Diese Variante hätte Kosten von 5,5 Mio. Franken verursacht, gegenüber 3,3 Mio. Franken für die Sanierung. Zudem wäre dabei viel graue Energie verloren gegangen. Die Arbeitsgruppe verspricht sich durch die Sanierung eine massive Reduktion der Energiekosten. Zurzeit werden die Gebäudekomplexe mit einer über 30 Jahre alten zentralen Ölheizung beheizt. Jährlich werden durchschnittlich 37'000 Liter Öl verbraucht, was einer CO2-Emission von 117 Tonnen pro Jahr entspricht.
Finanzplanung sieht nichts Gutes voraus
Die geplante Sanierung floss auch in das Budget ein. Die 74 Anwesenden mussten über jeden Kredit einzeln abstimmen. Die Kredite, die die Gebäudesanierungen betrafen, wurden dank der vorausgegangenen detaillierten Informationen grossmehrheitlich angenommen. Ebenso Kredite für Strassensanierungen und Reparaturen bei Wasserleitungen und Kanalisation. Spannend wurde es bei der geplanten Fusswegverbindung Sonnenrainstrasse – Lindenstrasse – Birkenweg für 175'000 Franken. Der Weg sei zu teuer, zu gefährlich, zu steil, unnötig, man könne ja der Strasse entlanggehen, kamen Voten aus der Versammlung. Ein Anwohner plädierte gar auf Nichteintreten. Denn der Weg würde über sein privates Grundstück führen. Er müsste Perimeterbeiträge bezahlen und Land abgeben. Vor allem fürchtete er um die Sicherheit der Fussgänger, wenn er rückwärts aus der Ausfahrt fährt. Das Kreditbegehren wurde schliesslich mit 33 Nein- gegen 22 Ja-Stimmen aus dem Budget gekippt. Somit betragen die geplanten Nettoinvestitionen 8,95 Mio. Franken.
Das Budget schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 588'035 Franken. Der Finanzplan für die nächsten vier Jahre zeigt, dass auch in den nächsten Jahren stets Defizite zu erwarten sind. Das aktuelle Pro Kopf Vermögen von 750 Franken, wird im 2026 zu einer Schuld pro Einwohner von 4000 Franken mutieren, prognostizierte Martin Reber, Ressort Finanzen. Der Eigenkapitaldeckungsgrad sinkt auf 20 Prozent. Neben anderen, fremdgesteuerten Faktoren werde diese Situation durch die vorgesehenen hohen Investitionen verursacht, erklärte Reber. Jede Investition ziehe Abschreibungen nach sich, die das Budget belasten. Die leicht ansteigenden Steuereinnahmen würden durch die erhöhten Abgaben an den Finanzausgleich praktisch kompensiert. «Eigentlich können wir uns diese Investitionen mit einem Steuerfuss von 115 Prozentpunkten gar nicht leisten», mahnte Reber. Dennoch beantragte der Gemeinderat, keine Steuererhöhung.