Subingen/Crémines
Raubtierpark übernimmt Siky Ranch – Umzug für Herbst geplant

Der Raubtierpark von René Strickler wird die Siky Ranch in Crémines übernehmen. Im Sommer sollen die Anlagen der Ranch umgebaut und an die Bedürfnisse der Raubtiere angepasst werden. Der Raubtierpark soll erst im Herbst umziehen.

Drucken
Die Siky Ranch wird das neue Zuhause der Raubtiere und Haustiere des Raubtierparks.

Die Siky Ranch wird das neue Zuhause der Raubtiere und Haustiere des Raubtierparks.

Keystone

Der Raubtierpark Subingen kämpft schon seit mehreren Jahren um seine Existenz, da es bis jetzt aus Geldmangel nicht möglich war, ein geeignetes Grundstück zu kaufen. Auch die Siky Ranch hat finanzielle Probleme. Die Zusammenführung der beiden Parks soll Abhilfe schaffen und beide Projekte sollen dadurch weiterbestehen können.

Der Verkauf der Siky Ranch kommt laut Darstellung von Werner Ballmer, dem Verwaltungsratspräsidenten der Raubtirpark Subingen AG, im letzten Moment. «Wenn wir nicht wären, hätte die Ranch wahrscheinlich in den Konkurs gehen müssen.» Die Raubtierpark Subingen AG habe zweimal finanziell interveniert, erklärt Ballmer.

Ein Faible für Raubtiere hatte Strickler schon immer. Bis 1994 war Strickler mit seinen Raubtieren in verschiedenen Zirkusunternehmen in Europa engagiert – auch für den Zirkus Knie. Das Foto stammt aus dem Jahre 2002, vor der Gründung des Raubtierparks 2003 reiste Strickler mit seinen Tieren durch die Schweiz.
11 Bilder
2003 mietet Strickler für fünf Jahre ein Gebäude sowie rund 6000 Quadratmeter Land in Subingen. Eigentümerin des Geländes ist die Espace Real Estate Holding AG.
2005 muss er ein neues Baugesuch einreichen Es kommen immer wieder neue Gehege und Gebäude dazu, die auf einen permanenten Raubtierpark hindeuten.
Wie finanziert sich ein Raubtier-Themenpark? 2007 erhält Strickler zwar die Bewilligung, in Dompierre (FR) einen 42'000 Quadratmeter grossen Raubtierpark-Themenpark zu bauen, die Finanzierung des 35-Millionen-Projekts ist jedoch nicht gesichert.
2008 wird der Mietvertrag noch einmal für drei Jahre verlängert Die Zukunft der Raubtiere scheint wenigstens für eine Weile gesichert.
Im August 2009 wird jedoch bekannt, dass der Mietvertrag vor Monaten gekündigt wurde. Wohin nun mit den Tieren?
Im Januar 2010 erreicht René Strickler eine Mieterstreckung für drei weitere Jahre Die Raubtiere, darunter auch seltene Exemplare wie dieser weisse Tiger mit Namen Arisha, und die 50 kleineren Tiere, wie Hasen, Schweine oder Ziegen sind noch einmal um eine Räumung herum gekommen.
2013 fordert Strickler vergeblich eine weitere Mieterstreckung um drei Jahre. 2014 einigt er sich vor der Zivilabteilung des Richteramts Bucheggberg-Wasseramt auf einen Vergleich für die Räumung des Raubtierparks auf Ende 2015.
Trotz der angekündigten Räumung des Parks bis Ende 2015 räumt das Amtsgericht René Strickler nochmals grosszügige Fristen zu. Im März 2016 bekunden rund 200 Fans des Tierparks ihre Solidarität.
2016 gründete Stricker die Raubtierpark Subingen AG (archiv) Der Raubtierpark sollte nun nach Crémines in die Siky Ranch zügeln, die von der Rauptierpark Subingen AG übernommen wurde. Dafür wurde das Aktienkapital um 2 Millionen Franken erhöht.
Der Raubtierpark Subingen wird nun in den Berner Jura umziehen Der neue Standort des Rabutierparks wird die Siky Ranch in Crémines sein. Der Raubtierpark wird nach Umbauarbeiten im Sommer im Herbst in die Ranch einziehen.

Ein Faible für Raubtiere hatte Strickler schon immer. Bis 1994 war Strickler mit seinen Raubtieren in verschiedenen Zirkusunternehmen in Europa engagiert – auch für den Zirkus Knie. Das Foto stammt aus dem Jahre 2002, vor der Gründung des Raubtierparks 2003 reiste Strickler mit seinen Tieren durch die Schweiz.

Urs Lindt

Deshalb wurde laut Medienmitteilung am 25. Februar 2017 beschlossen, dass die Raubtierpark Subingen AG das Aktienkapital von 100'000 Franken um 2 Millionen Franken erhöht, um damit die finanziellen Mittel für das Projekt Raubtierpark Siky Ranch bereitzustellen.

Zu den Hauptaktionären erklärt Werner Ballmer, Verwaltungsratspräsident Raubtierpark Subingen AG, dass sich dieselben Leute engagieren, die bereits das Areal in Subingen kaufen wollten. Namen will er keine nennen.

Einheimische Tiere, Raubvögel und Raubtiere

Am vergangenen Dienstag haben der heutige Betreiber der Siky Ranch und die Raubtierpark Subingen AG eine Vereinbarung unterzeichnet, gemäss welcher die Raubtierpark Subingen AG per 1. Juni 2017 Immobilien und Anlagen übernehmen wird. Vorausgesehen ist, dass sowohl die Raubkatzen und Haustiere von Subingen als auch die vorhandenen einheimischen Tiere und Raubvögel der Siky Ranch beide ein zu Hause auf der Siky Ranch in Crémines haben werden.

Vor dem Umzug von Subingen in die Siky Ranch sind umfangreiche Planungs- und Bauarbeiten in Crémines erforderlich. Bis die bestehenden Anlagen den heutigen Anforderungen an eine moderne artgerechte Haltung von Raub-und Wildtieren angepasst sind, müssen René Stricklers Raubkatzen auch noch bis in den Herbst in Subingen auf den Umzug warten. Strickler zeige sich sehr erleichtert über den Lauf der Dinge, so Ballmer.

Oberamt braucht noch verlässliche Informationen

Die Raubtierpark Subingen AG hat vorgängig das Oberamt über ihre Absichten informiert. Dies bestätigt Alain Hervouet, der beim Oberamt für die Vollstreckungsmassnahmen verantwortlich ist. Noch mag er nicht frohlocken. Die Ankündigung der Raubtierpark Subingen AG müsse noch mit verlässlichen Informationen gestützt werden. Fakten, die aktuell noch fehlen und noch nicht in seinem Besitz sind.

Dazu gehört sicher die Bestätigung der Aktienkapitalerhöhung, der Kaufvertrag sowie die realistische Chance, dass die nötigen Umbauten innert nützlicher Frist gemacht werden können. «Wenn es sich bewahrheiten soll, ist das sicher eine gute Lösung, die man weiterverfolgen soll.»

Andernfalls habe er bereits für einzelne Tiere Lösungen vorbereitet. Aber: «Wir haben keine Komplettlösung im Moment.» Die Raubtierpark Subingen AG soll nun öffentlich mit Fakten ihre Absichten untermauern, und das Vertrauen, das bisher verloren gegangen sei, wieder zurückerobern.

Die beiden Parks werden sind weiterhin für Besucher geöffnet. Es ist geplant, dass das Projekt im April präsentiert wird. (uby)