Selzach
Planungszone beim Restaurant Strauss bleibt trotz des Bauvorhabens bestehen

Der Selzacher Gemeinderat äussert sich wohlwollend zum geplanten Projekt beim Restaurant Strauss und nahm es einstimmig positiv zur Kenntnis.

Patric Schild
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Neben dem Restaurant «Strauss» (rechts) soll nur zweigeschossig gebaut werden, damit das Gebäude weiterhin seinen prominenten Platz behält.

Neben dem Restaurant «Strauss» (rechts) soll nur zweigeschossig gebaut werden, damit das Gebäude weiterhin seinen prominenten Platz behält.

Michel Lüthi

Die Barbarella SA mit Sitz in Zuchwil erwarb vor einiger Zeit die Parzellen GB 3294 am Spielhofweg sowie GB 3295 an der Kirchgasse in Selzach. Im Februar verhängte der Gemeinderat allerdings eine Planungszone über die Liegenschaften Dorfstrasse 28, 30, 34, 34a, 34b, Spielhofweg 4 und 4b und Kirchgasse 1 und 1a. Grund für die Massnahme sei die besondere Lage der Liegenschaft Dorfstrasse 34 – dem Restaurant Strauss. Dieses liege prominent im nördlichen Bereich des Dorfkerns.

Gegen die Planungszone legte die Eigentümerin postwendend Beschwerde ein, welche vom Gemeinderat aber abgewiesen wurde. Dem Status des «Strauss», welches gemäss aktuellem Zonenplan als erhaltenswert gilt, will die Barbarella SA nun Rechnung tragen. So soll der angrenzende Neubau – ein Mehrfamilienhaus – lediglich zweigeschossig ausfallen, obwohl er in einer W3-Zone liegt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der «Strauss» dahinter nicht «verschwindet» und die Gebäude zusammen eine Einheit bilden können. Auch bei der zweiten Liegenschaft an der Kirchgasse soll ein Mehrfamilienhaus entstehen. Im Erdgeschoss sind Studios geplant, welche die Firma Hugi Weine AG gerne mieten würde, um sie bei regelmässig stattfindenden Festaktivitäten ihren Kunden zur Verfügung stellen zu können. In den beiden Obergeschossen sind 2- und 3-Zimmer-Wohnungen vorgesehen. Das Dachgeschoss soll eine grossräumige Dachwohnung und nochmals ein Studio enthalten.

Und die Parkierung?

Die Architektur der beiden Gebäude seien zwei verschiedene Paar Schuhe. So soll besonders bei der Liegenschaft am Spielhofweg darauf geachtet werden, das Traditionelle beizubehalten. Vorgestellt wurde das Gesamtbild des Projekts, wodurch einzelne Punkte noch offenbleiben. So ist die Barbarella SA beispielsweise bisher den Parkplatznachweis schuldig geblieben.

Die Planungszone bleibt trotz des Bauvorhabens bestehen, wie Bauverwalter Thomas Leimer erklärte. Denn das Projekt könne auch unter dieser Planungszone bewilligt werden. Das bedeutet, dass jede gröbere Änderung wieder sowohl von der Bau-und Werkkommission wie auch vom Gemeinderat behandelt werden muss. Auch die im November 2017 gegen das Bauvorhaben eingereichte Einsprache wird aufrechterhalten, solange die Barbarella SA ihre Beschwerde gegen die Planungszone beim Bau- und Justizdepartement nicht zurückgezogen hat. Der Gemeinderat zeigte sich dennoch ob des Projekts begeistert und nahm es einstimmig positiv zur Kenntnis.

Lieber mehr Grünfläche

Beim Neubau Kindergarten fällte der Gemeinderat einen Variantenentscheid. Im Vorschlag 1, einem Neubau mit zwei Baukörpern, findet durch die Begehbarkeit des Geländes kein Verlust an Grünfläche statt. Im Gegenteil – es sei sogar mit einem Gewinn zu rechnen, wie der Bauverwalter erklärte. Der Kostenpunkt beläuft sich bei dieser Variante auf rund 2,7 Mio. Franken. Der zweite Vorschlag sieht ein «Duplogebäude» vor, wo die Gebäude winkelförmig aufeinander stehen. Kostentechnisch beliefe sich dies auf 2,1 Mio. Franken. Matchentscheidend sei gemäss der Arbeitsgruppe Kindergartenneubau der haushälterische Umgang mit der Umgebung des Kindergartens. Der Entscheid viel daher einstimmig zugunsten des ersten Vorschlages aus. Die FDP-Fraktion beantragte zudem, einerseits das Kostendach auf 2,5 Mio. Franken inklusive Reserven festzulegen und andererseits die Arbeitsgruppe durch eine Kindergärtnerin – Anja Heimgartner – zu ergänzen. Dies fand auch bei den anderen Fraktionen anklang, weshalb den Anträgen einstimmig zugestimmt wurde.

Der Gemeinderat entschied weiter, auf Antrag der FDP-Fraktion für den Umbau/Renovation des Gemeindehauses eine Arbeitsgruppe bestehend aus Peter Bichsel (SP), Thomas Studer (CVP) und Max Heimgartner (FDP) einzusetzen und zu einem späteren Zeitpunkt mit einem bereinigten Vorschlag wieder an den Gemeinderat heranzutreten.