Der Gemeinderat in Oberdorf diskutiert über das von Unicef unterstützte Label «Kinderfreundliche Gemeinde».
Die jüngste Sitzung des Gemeinderats Oberdorf stand ganz im Zeichen der Jugend. Zum einen informierten zwei Sozialarbeiter vom Kulturverein Altes Spital über die in diesem Jahr geplanten Aktivitäten im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit, zum anderen wurde über das von Unicef lancierte und durch den Kanton Solothurn unterstützte Label «Kinderfreundliche Gemeinde» diskutiert.
Seit langem arbeiten Oberdorf und Langendorf im Bereich Kinder- und Jugendarbeit zusammen. Indem Langendorf diese Aufgabe im Mandat an die städtische Kulturinstitution Altes Spital übertragen hat, gehört nun auch Oberdorf zum Kreis der durch das Alte Spital betreuten Gemeinden. «Das Angebot in Oberdorf beschränkte sich bisher auf die Schüler der Oberstufe, wir werden es nun auf die Primarschüler ausweiten», erklärte Till Baumann: «Die jüngeren Kinder sind ortsgebunden und kommen noch nicht in den beliebten Jugendtreff nach Langendorf. Ab der 7. Klasse ändert sich das.»
«Wir werden in Oberdorf vier Angebote als Pilotanlässe anbieten», sagte Jelena Cvijevic: «Wir möchten im Sommer einen Outdoortreff und Spielnachmittage durchführen.» Den Start am 15. Mai wird in der Turnhalle Mühlacker das «Feel the Move», ein offener Spielsamstag, machen. «Offen heisst kostenlos und ohne Voranmeldung. Wir wollen aber nicht die Vereine konkurrenzieren, sondern niederschwellig bleiben», erklärte Till Baumann. Beim «Feel the Move» sei es zum Beispiel möglich, dass sich ein lokaler Verein vorstellt und das Programm gestaltet. Gemeindepräsident Marc Spirig wollte wissen, ob diese Aktivitäten finanzielle Auswirkungen haben. «Das ist alles im vereinbarten Päckli inbegriffen, wir werden also nicht plötzlich kommen und mehr Geld verlangen», versicherte Jelena Cvijevic.
Der Kanton Solothurn unterstützt das Unicef-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» und hat die Einwohnergemeinden zu einem Orientierungsanlass eingeladen. «Ich bin skeptisch, ob das etwas für uns ist, denn solche Zertifizierungen kosten viel und der Nutzen ist beschränkt», sagte dazu Gemeindepräsident Spirig.
Ueli Kölliker meinte, dass man zumindest am Orientierungsanlass teilnehmen sollte. Wichtig sei auch, wie häufig das Zertifikat erneuert werden muss und was das jeweils kosten würde. Der Gemeinderat entschied einstimmig, dass Oberdorf am Orientierungsanlass teilnehmen soll.