Der Beitrag aus dem Finanzausgleich für die Gemeinde Hubersdorf war 2018 tiefer als im Vorjahr
Die Rechnung schliesst schlecht ab: Bei einem Gesamtaufwand von 3,3 Millionen Franken resultiert ein Aufwandüberschuss von 311 536 Franken. Budgetiert war nur ein Minus von 187 257 Franken. Da dieser Aufwandüberschuss dem Eigenkapital belastet wird, ist dieses nun aufgebraucht – man ist sogar 13 612 Franken im Minus. Die Rechnung zeigt, dass die Ausgaben in den Bereichen Bildung und Soziale Sicherheit deutlich höher waren. In der GSU (Gemeinsame Schule Unterleberberg) zum Beispiel musste man aufgrund höherer Schülerzahlen eine zusätzliche Klasse führen. Auch besuchen mehr Jugendliche den gymnasialen Unterricht. Zum schlechten Ergebnis trägt aber auch die tiefere Ertragsseite bei, so waren die Steuereinnahmen tiefer als budgetiert. Auch der Beitrag aus dem Finanzausgleich betrug nur 109 100 Franken, im Vorjahr waren es noch 205 300 Franken.
Investitionen betrafen die Kellersanierung im alten Schulhaus, die neue Motorspritze der Feuerwehr oder die Überarbeitung der Ortsplanung. Es entstanden Nettoinvestitionen von 135 753 Franken. Die Nettoschuld pro Einwohner beträgt 2176 Franken.
Nach der Rechnung erläuterte Ratsmitglied Dominik Feier, Ressortleiter Finanzen, den Finanzplan bis 2024. Auch dieser sieht nicht gerade rosig aus. Gemäss Plan werden bis 2024 immer Aufwandüberschüsse zwischen 75 000 und 133 000 Franken resultieren, der Bilanzfehlbetrag nimmt damit zu. «Wir müssen für das nächste Jahr zwingend ein ausgeglichenes Budget anstreben.»
Zwei Anwesende meldeten sich nach dem Rechnungstraktandum und drückten ihren Unmut aus. «So kann es nicht mehr weitergehen, das wird ein Fiasko – was gedenkt der Gemeinderat zu tun?», fragte einer. In Anbetracht der Zahlen des Finanzplans äusserte er die Vermutung, dass der Souverän das nächste Budget ablehnen werde. Der neue Finanzausgleich sowie die Umstrukturierung der Lehrerbesoldung seien daran schuld. Ein anderer Einwohner betonte ebenfalls, dass die Steuern (aktuell 119 Prozent) auf keinen Fall erhöht werden sollen. Wäre der Steuerfuss plötzlich zehn Prozent höher als den umliegenden Dörfern, würde Hubersdorf an Attraktivität verlieren. Daraufhin betonte auch Gemeindepräsident Gregor Schneiter, dass er die Steuern in seiner Amtszeit sicher nicht mehr erhöhen wolle. «Das bringt gar nichts. Wenn wir das nicht fertigbringen, dann müssen wir fusionieren», lautete die seiner Ansicht nach einzige Lösung.
Als Entscheidung für die Nachkommen bezeichnete Gregor Schneiter das Traktandum um die Stärkung der Gruppenwasserversorgung Unterer Leberberg (GWUL). Mit dieser beschäftigt man sich seit mehreren Jahren. Schon bis anhin bezog Hubersdorf bei Engpässen jeweils Wasser von der GWUL, nutzt aber in erster Linie das gemeindeeigene Reservoir. Da dieses aber über hundert Jahre alt ist und dringend erneuert werden müsste, ist das Thema besonders aktuell. Nachdem mit Attiswil, Balm, Flumenthal, Luterbach, Riedholz und Rüttenen schon alle anderen beteiligten Gemeinden zugesagt haben, entschied sich nun auch Hubersdorf grossmehrheitlich dafür, die GWUL zu stärken. Die gemeindeeigenen Primäranlagen der Wasserversorgung werden nun in die GWUL übertragen und von dieser bewirtschaftet. Aus acht verschiedenen Trägerschaften (sieben Gemeinden plus GWUL) wird eine, so beziehen alle Gemeinden dieselbe Leistung für denselben Preis, behalten aber ihre Erschliessungs- und Gebührenhoheit. Bei dreissig Anwesenden gab es zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung.
Die Gemeindeversammlung genehmigte zudem einstimmig den Antrag, die Werk- und die Bau- und Planungskommission zusammenzulegen. (lrb)