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Der in Bellach gestohlene Lieferwagen war das einzige Firmenfahrzeug und brandneu. Lagerist und Chauffeur Kurt Gasser kann ohne Fahrzeug nichts machen. Bis zu 5 Tonnen Messingstangen wurden abtransportiert.
«Hier war ein riesiges Chaos.» Kurt Gasser erinnert sich gut an den Blick ins Büro am Montagmorgen. In der Nacht waren Einbrecher ins Lagerhaus der St.Galler Firma Durofer AG eingestiegen; sie hatten das Büro durchwühlt, die Lampe an der Decke zerschlagen. «Jede Schublade stand offen», schildert Gasser. Das Material, welches er bereits am Freitag in seinen Lieferwagen geladen hatte, lag am Boden verstreut. Die Einbrecher hatten es achtlos aus dem Lieferwagen geräumt, um ihn mit Messingstangen zu füllen und damit zu fliehen. Die gestohlenen Stangen wogen zwischen 4,5 und 5 Tonnen, hat Gassers Inventur ergeben. Dies entspricht bei einem Kilopreis von 8.50 Franken einem Wert von zirka 42‘000 Franken.
Der gestohlene Lieferwagen, ein Fort Transit 350L mit dem Kontrollschild SO 60310, ist da noch nicht eingerechnet. Das Fahrzeug kostete 60'000 Franken und ist brandneu. Erst im Dezember 2016 wurde es angeliefert. «Ich bin zu 100 Prozent auf den Lieferwagen angewiesen», betont Kurt Gasser, der seit neun Jahren den «Ein-Mann-Betrieb» in Bellach bildet, das Lager betreut und die Waren zeitnah zu im Décolletage-Bereich tätigen Firmen in der ganzen Schweiz ausliefert.
Umso grösser war der Schock am Montagmorgen, als er den Betrieb betrat, das Licht nicht wie gewohnt anging und er das Fehlen des Lieferwagens und das Durcheinander bemerkte. «Das war schrecklich, was ich da angetroffen habe», sagt Gasser. In den letzten sechs Jahren sei drei Mal eingebrochen worden. Ihm mache es so keinen Spass mehr. Er wünscht sich endlich mehr Sicherheit, endlich eine Überwachungskamera im und ums Gebäude. Bisher bewahrte er den Autoschlüssel immer auf dem Bürotisch auf, das will er nun ändern. «In Zukunft muss ich wohl das Auto im Geschäft abschliessen und den Schlüssel mit nach Hause nehmen», meint Gasser zerknirscht.
Grosse Hoffnung, dass man den Lieferwagen findet, hat er nicht. «Ich vermute, dass die Einbrecher über den Jura weg ins Ausland abgehauen sind und das Auto gar nicht mehr in der Schweiz ist.» Eine Garage in der Region versucht nun, auf die Schnelle einen Ersatz für ihn zu finden, damit er die Kunden schnell beliefern kann.
Die Polizei bittet die Bevölkerung zur Mithilfe auf der Suche nach dem Lieferwagen (Telefon 032 627 71 11).