Neujahrsabend
In Luterbach startete das neue Jahr mit Jodelliedern

Die «Bärgblueme» Jodler glänzten am Neujahrsabend einmal mehr mit einem Strauss bunter Lieder und einem unterhaltsamen Lustspiel der Theatergruppe. Alles in allem war es eine «urchigi Chost».

Armin Leuenberger
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Die Darbietungen des Alphornduos stammten meist aus der Feder von Hans-Jürg Sommer.

Die Darbietungen des Alphornduos stammten meist aus der Feder von Hans-Jürg Sommer.

Von Armin Leuenberger

Am Neujahrsabend erfreute der Jodlerklub «Bärgblueme» Luterbach das Publikum in der alterwürdigen Turnhalle von Luterbach mit ihrem traditionellen Jahreskonzert und einem Theaterstück, welches die Lachmuskeln schon zu Jahresbeginn ganz schön strapazierte.

Aufgelockert wurde der Konzertteil erstmals mit einigen Alphorneinlagen durch das Duo Anna von Rohr, einem erst 15 Jahre alten Folkloretalent aus Selzach, und ihrem Förderer Ruedi Bauriedl aus Bettlach. Mit ihrem Solo «Echo» als Überraschungstitel eroberte die junge Künstlerin die Herzen des Publikums.

Bereits seit vielen Jahren unter der Leitung von Beat Flury singend eröffneten die Jodler den Abend mit dem Lied «I freue mi», Text und Musik vom bekannten Lysser Komponisten und Texter Paul Meier. Die Darbietungen des Alphornduos stammten meist aus der Feder von Hans-Jürg Sommer.

Der Berner schloss 1978 am Konservatorium Biel als Gitarrenlehrer ab. Im Selbststudium lernte er das Spiel auf dem Alphorn. Da es schwierig war, Noten für das Alphorn zu erhalten, entschloss sich Hans-Jürg Sommer, selbst Melodien zu komponieren. In seinem Schaffen entstanden über 500 Melodien. Mit dem «Alpsäge», einem Text von K.Spring und Musik von F.Krayenbühl, hielt Chorleiter Beat Flury an einer alten Tradition fest, sowie Flury auch sonst gerne an alten, aber beliebten Traditionen festhält. Ganz neu war dafür das Jodellied «E Luusbueb», Text und Musik von Josef Dubach. «I kenne äs chlises luschtigs Büebli, ä Luusbueb, das chasch ihm nümme nää, het geschter vo Nachbars Rüebli, sinä chline Chüngle d’s frässe gää», so die 1. Strophe des Liedes.

«Urchigi Choscht»
Nicht allzu ernsthaft nehmen durften die Gäste das Lustspiel in zwei Akten von Hans Wälti. Der Autor beschreibt in seinem Stück ein Teil des Lebens von Bergbauer Franz Matter, der seit längerer Zeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Sein Kollege und Viehhändler, Karl Bruder, zwar kein schlechter Mensch, aber bekannt dafür, dass er aus jeder Situation ein Geschäft machen will, kreuzt bei Matter auf und will ihm aus seiner Misere helfen. Xaver, der Knecht mit einem Sprachfehler, und Käthi die Magd, nicht gerade eine Schönheit, schikanieren sich andauernd und legen sich nur Steine in den Weg.

«Ferien in Gottes freier Natur»
Auf Karl Bruders Vorschlag, auf dem Bergbauergut eine Gesundheitsoase mit Gästebetten einzurichten, geht Matter schliesslich ein. Weil da noch eine teure Wette im Spiel steht, sind die Besucher gespannt, was da noch so alles auf sie zukommt. Mit dem Slogan «Verbringen Sie die Ferien in Gottes freier Natur» wird die Werbekampagne gestartet und schon treffen die ersten Gäste ein.

Mit der Hygiene auf dem Hof, dem Benehmen von Xaver und Käthi und dem Röstiessen aus einer einzigen Schüssel sind sie jedoch in keiner Weise einverstanden. Was alles auf dem Bergbauerhhof abgeht, und wie Viehhändler Bruder die eingegangene Wette schliesslich zu verlieren droht, erfährt der Besucher im zweiten Teil dieses Lustspiels. Zum Auftakt und im Anschluss an den Konzertabend zum Tanz, erfreuten die Schwyzerörgelifründe Dysli, Flück, Stirnimann, Sutter und Zbinden die gut gelaunten Besucher.