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Der Wärmeverbund erfüllt die steigende Nachfrage nach erneuerbarer Energie. Mit einer Feier wurde die Erweiterung mit zwei zusätzlichen Heizkesseln gefeiert.
Gemeinsam mit Behörden und Kunden feierte die BKW AEK Contracting AG gestern Nachmittag den Ausbau des Wärmeverbunds Bellach. Die Erweiterung der Holzheizzentrale neben der Motorfahrzeugkontrolle und des Leitungsnetzes sei aufgrund der grossen Nachfrage nach ökologischer Energie realisiert worden, erklärte Boris Meyer, Geschäftsführer der BKW AEK Contracting AG.
2017 wurde der Ausbau beschlossen. Grund dafür waren neue Kunden. Zu diesen gehörte die Carrosserie Hess AG. Der Ersatz ihrer Pelletheizung sei Auslöser für das Erweiterungsprojekt gewesen. Auch die Gressly Glas AG bezieht neu Wärme vom Verbund. Der Ausbau stelle die Versorgung der Liegenschaften langfristig bis 2043 sicher. Gleichzeitig sei dadurch die Grundlage für weitere Ausbauetappen in Richtung Bellach Ost und Bellach Dorf gelegt worden.
Im März 2019 wurde mit dem Bau der Erweiterung begonnen, die das Gebäudevolumen beinahe verdoppelt, und mit einer Investition von 4,6 Mio. Franken verbunden ist. Neu ragen insgesamt fünf Kaminrohre über das Gebäude hinaus. Sie mussten sechs Meter höher als die Gebäude im nahen Umkreis erstellt werden, war an der Führung zu erfahren. Filter sorgen dafür, dass der grösste Teil der Asche in der Abluft eingesammelt werden kann. Zu den drei bestehenden Heizkesseln in der Energiezentrale gesellten sich seit Oktober 2019 ein zusätzlicher Holzheizkessel mit einer Leistung von 2600 Kilowatt (kW) im neuen Gebäudeteil, der die Kunden mit lokal produzierter, CO2-neutraler Energie versorgt. Ein weiterer 4000 kW-Ölkessel dient zur Abdeckung der Spitzenlast. «Die Holzschnitzelöfen decken die geforderte Leistung bis minus 8 Grad ab. Danach kommt der Ölkessel zum Einsatz, sowie in Notfällen», so Meyer. Zudem wurde das Leitungsnetz um rund 500 Meter erweitert.
Die Holzschnitzel liefert der Forstbetrieb Leberberg. Dank dem Wärmeverbund würden jährlich über 1,1 Millionen Liter Heizöl substituiert, dies entspricht einer CO2-Einsparung von rund 3500 Tonnen pro Jahr oder rund 450 mit Öl beheizten Einfamilienhäusern.
Bereits 1994 hatte die AEK die Industriebetriebe Fraisa, Agathon, Almeta (heute das Gebäude der Wieland Metalix AG) sowie die Motorfahrzeugkontrolle mit einem Fernleitungssystem verbunden. «Damals wurde die Heizzentrale noch mit Öl befeuert», so Meyer. 2010 beschloss die AEK, für den bestehenden Wärmeverbund und für weitere Ausbauetappen eine separate Zentrale auf Basis von lokalen Holzhackschnitzeln zu bauen. Die neue Zentrale wurde im Februar 2012 in Betrieb genommen, der Verbund danach laufend verdichtet.