Rechnung 2015
Feldbrunnen hat einen Selbstfinanzierungsgrad von 405 Prozent

Feldbrunnen-St.Niklaus Rechnung und räumliches Leitbild wurden vom Souverän genehmigt. Für das positive Ergebnis der Zahlen wurden «Smilies» vergeben.

Rahel Meier
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Mit dem räum- lichen Leitbild bleibt der freie Blick auf das Schloss Waldegg auch künftig erhalten. Vorstellen kann man sich in Feldbrunnen einen Ausbau des Waldegghofes (rechts im Bild) mit Wohnungen.

Mit dem räum- lichen Leitbild bleibt der freie Blick auf das Schloss Waldegg auch künftig erhalten. Vorstellen kann man sich in Feldbrunnen einen Ausbau des Waldegghofes (rechts im Bild) mit Wohnungen.

Hansjoerg Sahli

Keine Wortmeldungen zur Rechnung in Feldbrunnen-St. Niklaus. Gemeindepräsidentin Anita Panzer sah sich am Dienstagabend in der Runde der 45 anwesenden Stimmberechtigten um, danach breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Offenbar hatten die Zahlen, die von Finanzverwalterin Isabella Howald vorgetragen wurden, überzeugt.

Sie begann ihren Vortrag mit «Smilies», die sie unter anderem für die gute Budgetdisziplin, aber auch die Spezialfinanzierungen, die alle gut dastehen, vergab. Sie ging auch auf die Steuereinnahmen ein. Bei den natürlichen Personen nahm man rund 300'000 Franken mehr ein als 2014. «Ich gehe davon aus, dass das nachhaltige Steuereinnahmen sind.» Auch bei den juristischen Personen hat man eigentlich etwas mehr eingenommen als im Vorjahr. «Aber wir mussten Geld zurückzahlen, weil wir einen Rechtsstreit mit der Veranlagungsbehörde verloren haben.» Erfreulich waren im letzten Jahr zudem die Einnahmen aus den Spezialsteuern.

Die Nettoinvestitionen beliefen sich nur auf 165'535 Franken. Budgetiert waren Ausgaben von etwas mehr als 0,6 Mio. Franken. Deshalb hat Feldbrunnen nun einen Selbstfinanzierungsgrad von 405 Prozent. Die Ausgaben sind allerdings nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.

Die Stimmberechtigten genehmigten die Rechnung einstimmig. 347'218 Franken wurden zusätzlich abgeschrieben und 43'664 Franken dem Eigenkapital zugeschoben.

Gestrafftes Leitbild

Mit grossem Mehr wurde auch das räumliche Leitbild verabschiedet, nachdem es vor einem Jahr an der Gemeindeversammlung keine Gnade gefunden hatte. Bei einem Workshop im letzten November wollte der Gemeinderat nochmals den Puls der Bevölkerung spüren. «Nicht mehr allzu schnell wachsen und in den Quartieren nicht allzu stark verdichten», waren die wichtigsten Rückmeldungen, so Anita Panzer. Zudem wurde bemängelt, dass das Leitbild zu lang, zu detailliert und mit viel zu vielen Plänen bestückt sei. «Wir haben es nun gestrafft und das Okay erhalten, dass wir das so machen können.»

Barbara Wittmer (Planteam S) stellte das Leitbild kurz vor. Dabei gibt es einige bemerkenswerte Neuerungen seit der letzten Auflage. Zwei Einzonungsgebiete sollen neu geprüft werden: das Einzonungsgebiet Ost am östlichen Rand des Siedlungsgebietes und das Einzonungsgebiet Süd, südlich der bereits bestehenden Schützenstrasse. Vorstellen kann sich der Gemeinderat zudem, dass der Waldegghof – unter Erhalt seiner heutigen Struktur – für Wohnnutzungen nutzbar gemacht werden könnte. Weiter soll der Gestaltungsplan im Gebiet Untere Matten an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden.

Arbeiten alle im Zeitplan

Anita Panzer informierte zudem über das Projekt «Wohnen am Dorfplatz». «Die Arbeiten sind aufgenommen worden.» Erfahrungsgemäss daure es rund vier Monate, bis ein solches Projekt baubewilligungsfähig sei. Kaufvertrag und Aktiengesellschaft seien am Entstehen. «Der Spatenstich ist im Frühling 2017 geplant. Der Einzug 2018.»

Die Baustelle um die Baselstrasse liege im Zeitplan. Zwar habe es Komplikationen gegeben, aber am 20. Juni sollte wie geplant die sogenannte Phase 2 und die Umleitung via Luterbach und Zuchwil beginnen. «Nächste Woche werden die beiden Bahnübergänge bei der Frank Buchser-Strasse und beim ‹Durstigen Wanderer› geschlossen.»