Gemeinderat Zuchwil
«Es soll ein Aufruf sein zur Solidarität»

Zuchwil Der Gemeinderat diskutierte die Energiepolitik, die Kostenbeteiligung regional verankerter Institutionen und die Projekte des 2000-Watt-Konzeptes.

nadine Schmid
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Alle vier Jahre muss ein energiepolitisches Programm erstellt werden, denn es ist relevant für die Bewertung des Labels einer Energiestadt. Das Re-Audit wird im ersten Halbjahr 2016 stattfinden. Gegenwärtig läuft ein Test-Re-Audit, durch den ermittelt werden soll, ob Zuchwil eine Chance hat, das Gold Label zu gewinnen. Dafür wären 75 Punkte nötig, momentan hat Zuchwil 65. Die Gemeinde möchte dieses Label nur beantragen, wenn sie eine reelle Chance sieht, es zu ergattern, denn das Label könnte ein immenser Imagegewinn sein.

Energiepolitisch möchte die Gemeinde in diesem Jahr unter anderem durch Medienarbeit die Bevölkerung aktivieren und Aktivitäten zu Energie- und Umweltthemen organisieren. Auch möchte sie Schülerinnen und Schüler auf Mobilität, Energie und Littering aufmerksam machen.

Auf Ökologie achten

Der Gemeinderat genehmigte den Schlussbericht des 2000-Watt-Konzepts. Sechs Projektideen sind damit verbunden, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise das Abfallkonzept, die öffentliche Beleuchtung, wobei für 2016 50 neue Leuchten geplant sind, oder die Beschaffungsrichtlinien. Ziel ist es, die Gemeinde Zuchwil inklusive Schulen bei Beschaffungen zu sensibilisieren und die Richtlinien möglichst im Alltag umzusetzen. Die Gemeinde hat bereits verschiedene Beschaffungsrichtlinien. Beim neuen Beschluss sind die Richtlinien auf einen ökologisch orientierten Einkauf ausgelegt. Bei jeder Beschaffung ist abzuklären, ob der Bedarf tatsächlich besteht. Beim Verbrauch des Produkts soll man sparsam umgehen und dieses am Ende ökologisch entsorgen können. Zu den Bereichen zählen beispielsweise Papierwaren, Elektrogeräte, Fahrzeuge und Lebensmittel.

Zeichen der Solidarität

Die Gemeinde sprach sich positiv zum verfeinerten Konzept der Kostenbeteiligungen aus, das die Repla ausgearbeitet hat. Das Konzept widmet sich der Frage, wie regional verankerte Institutionen solidarisch durch die Gemeinden der Umgebung mitfinanziert werden sollen. Dabei ging es darum zu klären, welche kulturellen und sportlichen Angebote innerhalb des Repla-Perimeters tatsächlich regionale Aufgaben sind, wie hoch der Beitrag der Regionsgemeinden sein soll und wie diese künftig finanziert werden. Der Gemeinderat will aber erst noch die Reaktionen der anderen Gemeinden abwarten und in einem weiteren Geschäft darüber befinden, ob schlussendlich an der Delegiertenversammlung im März das Modell unterzeichnet werden soll oder nicht. «Zuchwil ist eine der ersten Gemeinden, die sich zum Geschäft ausspricht, mit der positiven Absichtserklärung haben wir einerseits ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Andererseits richten wir einen Appell an die anderen Gemeinden, sich ebenso solidarisch zu zeigen», so Gemeindepräsident Stefan Hug. Wenn Zuchwil unterzeichnet, müsste die Gemeinde neu 261 510 anstatt 180 000 Franken für regionale Aufgaben aufwenden. Doch die Mehrkosten könnten durch einen höheren Beitrag an die Kunsteisbahn wettgemacht werden, insofern alle Repla-Gemeinden die Vereinbarung mitmachen.