Die neue Gemeindepräsidentin Daniela Häberli und Vizegemeindepräsidentin Yvonne Fürst führen gemeinsam durch die Rechnungsgemeindeversammlung. Für beide war es "das erste Mal".
«Es war ein bewegtes Jahr.» Vizegemeindepräsidentin Yvonne Fürst, die kurzfristig das Gemeindepräsidium ad interim innehatte, blickte an der Rechnungsgemeindeversammlung zurück. Sie meinte damit nicht nur das Rechnungsjahr 2018, sondern vor allem die letzten Monate. «Es war für den ganzen Gemeinderat ein Jahr des Aufbruches und ein Jahr des Umbruches.» Man habe das Strategiepapier für die laufende Legislatur erarbeitet, die Ortsplanung vorangetrieben und sich mit einem hartnäckigen Biber beschäftigt. Zudem habe man einen neuen Schulhausabwart gewählt, eine neue Gemeindeschreiberin und habe letztlich eine neue Gemeindepräsidentin gefunden. «Es gibt immer noch viel anzupacken. Wir stehen am Beginn einer spannenden Zeit», so Fürst abschliessend.
Daniela Häberli begrüsste die 43 Stimmberechtigten und beendete die Gemeindeversammlung später auch offiziell. Da sie aber erst vor zwei Wochen als Gemeindepräsidentin vereidigt wurde, führte Yvonne Fürst als Tagespräsidentin auch durch die laufenden Geschäfte. «Für mich ist es auch das erste Mal, dass ich an dieser Stelle stehe», meinte diese dazu.
Die Rechnung für 2018 schloss besser als budgetiert. Statt der erwarteten 58 156 Franken wurden 319 467 Franken erwirtschaftet, die dem Eigenkapital zugewiesen werden. Finanzverwalter Andreas Winistörfer führte durch die einzelnen Positionen. Dabei erfuhr man beispielsweise, dass die Feuerwehr im letzten Jahr 86 Franken pro Einwohner kostete und 514 Franken pro Kopf für die Sozialhilfe ausgegeben wurde. Die Steuereinnahmen waren leicht höher als budgetiert. Allerdings trugen dort die Kapitalabfindungssteuern und die Steuereinnahmen aus den Vorjahren zum guten Ergebnis bei. Netto wurden rund 150 000 Franken investiert. Der grösste Teil davon floss in die Wasserversorgung.
Das alte Gemeindehaus in Heinrichswil ist in einem schlechten baulichen Zustand. Das Haus wurde 1900 gebaut, ist schützenswert und wurde 1995 letztmals saniert. Zurzeit ist es vermietet. Der Gemeinderat informierte an der Gemeindeversammlung darüber, dass das Haus entweder saniert oder verkauft werden soll. Der Gemeinderat tendiere eher darauf, zu verkaufen, so Ressortleiter Hansueli Nievergelt. Vorsichtshalber habe man bereits die Kündigung ausgesprochen, was aber angefochten wurde. Da der Mieter in der Zwischenzeit verstorben ist, habe man das Verfahren vorläufig sistiert und werde es später mit der Familie weiterführen. «Selbstverständlich wenden wir all unser Feingefühl auf in dieser Sache. Allzu lange können wir es aber nicht aufschieben, weil das Haus wirklich in einem schlechten Zustand ist», so Nievergelt weiter. Ein definitiver Entscheid über das weitere Vorgehen soll erst an der Gemeindeversammlung im Dezember getroffen werden.
Ressortleiterin Rosalie Stettler informierte über den Friedwald, in dem zwei Bäume verkauft und eine Bestattung vorgenommen wurde. «Das ist alles sehr unauffällig und ohne den zuerst befürchteten Rummel verlaufen.» Zudem seien in den drei Höfen vier Bäume als sogenannte «Biotop-Bäume» ausgeschieden worden. Diese bieten Kleinlebewesen natürlichen Unterschlupf. «Wenn sie einen Baum im Wald sehen, der mit einem grünen Dreieck versehen ist, dann ist dies ein solcher Baum.» Für jeden dieser Bäume erhalte die Gemeinde eine Entschädigung, so Stettler.