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Gebäudestandard 2015 und Abfallbewirtschaftungskonzept sind vom Gemeinderat bewilligt. Zuchwil hat nun Aussicht auf die höchste Auszeichnung für europäische Energiestädte, denn Ende Juni findet die Gold-Label-Prüfung statt.
Nichts weniger als die Champions League peilt Peter Baumann, Zuchwils Leiter Bau und Planung, mit seinem Team und den Behörden an. Das Label Energiestadt trägt die Gemeinde bereits mit Stolz. Mindestens 50 Prozent der möglichen Massnahmen müssen umgesetzt sein, wer das Label tragen will. Alle vier Jahre wird gewertet. Beim Start 2004 erreichte Zuchwil 55 Prozent. 2008 wurden bereits 64 Prozent der Massnahmen erreicht und vier Jahre später 65 Prozent (neuer Bewertungskatalog).
In diesem Jahr wird wieder gemessen. Mit einer Umsetzung von 75 Prozent der möglichen Massnahmen, würde Zuchwil den Gold-Label-Status, eben diese Champions League, erreichen. Der sogenannte «European Energy Award®GOLD» ist die höchste Auszeichnung für Energiestädte in Europa. Schafft Zuchwil die Hürde, steht die Gemeinde in der Schweiz in einer Reihe mit Zürich, Basel oder Bern und anderen. Insgesamt 34 Gemeinden tragen in der Schweiz das Gold-Label.
Zwei dieser Massnahmen hat der Gemeinderat an seiner vergangenen Sitzung verabschiedet, jeweils mit 18 Ja-Stimmen zu vier ablehnenden SVP-Stimmen (die abwesende parteilose Christine Hofer wurde von einem SVP-Ersatzgemeinderat vertreten). Genehmigt wurde der Gebäudestandard 2015, welcher in sieben Punkten Massnahmen bei Bauten der Gemeinde vorschreibt. Das geht von Vorschriften für Neubauten (Minergie P oder A) bis zur Vorschrift, dass Strom nach ökologischen Kriterien beschafft werden muss.
Abfallbewirtschaftungskonzept
Die zweite vom Gemeinderat gutgeheissene Massnahme ist das Konzept Abfallbewirtschaftung. Das im Büro des Energiestadtberaters von Zuchwil erarbeitete Konzept belegt, was in welchen Mengen, in der Gemeinde gesammelt wird. Es zeigt zudem die Problemfelder der Abfallbewirtschaftung auf. In der Gemeinde wurde im Jahr 2014 insgesamt 4'235 Tonnen Abfall gesammelt. Das waren 484 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Im Vergleich der letzten vier Jahre hat sich die Abfallmenge leicht reduziert. Kehrichtmenge, Grüngut und Papier gingen leicht zurück, Karton wurde jedes Jahr ein Kilogramm mehr gesammelt.
Während die gesammelte Menge Kehricht im Vergleich sehr hoch ist, sind die Kosten für Sammlung und Logistik gering. Der Wert beträgt 85 Franken pro Tonne. Umgekehrt ist das Verhältnis beim Sammelgut Alu/Weissblech. Hier ist die gesammelte Menge gering und die Kosten dafür sind mit 185 Franken pro Tonne hoch. Dieser Wert entspricht aber dem Schweizer Richtpreis. Eher hoch im Vergleich werden die Kosten bei der Papier- und Kartonsammlung eingestuft.
Die einzelnen Sammelgüter
Es könnte reichen
Es ist kein Zufall, dass der Gemeinderat aktuell öfters Geschäfte erledigt, die im Zusammenhang mit der Energiestadt Zuchwil stehen. «Damit die einzelnen Massnahmen auch punkten, brauchen wir jeweils die Zustimmung des Gemeinderates. Diese sei entscheidend», erklärt Peter Baumann. Die Gold-Label-Prüfung findet Ende Juni statt. Eine provisorische Rechnung habe ein Resultat von 77 bis 78 Punkten ergeben. «Ich will ja nicht prüfen lassen, ohne mehr als eine Hoffnung auf den Erhalt des Labels zu haben.»