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An einem Informationsanlass wurde über das Projekt im Oberstufenzentrum OZ13 in Subingen diskutiert. Zwar ist die Turnhalle aus jeder Sicht nötig, aber es gibt trotzdem Unstimmigkeiten.
Bereits bei der Planung des OZ13 (Oberstufenzentrum) war klar, dass eine Turnhalle allein für die rund 400 bis 500 Schülerinnen und Schüler nicht ausreichen würde. Das erste Projekt – mit Gesamtkosten von 36 Mio. Franken – erlitt 2002 an der Urne allerdings Schiffbruch. Um nicht das ganze Unterfangen zu gefährden und 4 Mio. Franken einzusparen, wurde auf den Bau einer zweiten Halle verzichtet. Man hat sich stattdessen in der Subinger Mehrzweckhalle eingemietet. Dennoch ist die Organisation des Sportunterrichts auch zehn Jahre nach Bezug des OZ13 aufgrund fehlender eigenen Räumlichkeiten noch immer unbefriedigend gelöst.
«Die Mehrzweckhalle mag für sich eine gute Halle sein, aber sie ist sicherlich keine optimale Turnhalle», erklärt Sportlehrer Christoph Felber anlässlich des Infoanlasses zur zweiten Turnhalle am Dienstagabend im OZ13 in Subingen. Denn einerseits sei der Boden zu hart und andererseits biete sie wenig Materialplatz, wodurch die Ausstattung nicht besonders vielfältig sei. Zudem, so Felber weiter, würden durch den Weg hin und wieder zurück jedes Mal rund 20 Minuten vom Sportunterricht verloren gehen. Aus diesem Grund seien an diesem Standort auch nur Doppellektionen möglich.
Eine weitere Problematik stellt die regelmässige Nutzung der Mehrzweckhalle durch Eigenbedarf oder externe Anlässe wie die Fasnacht oder das Schützenfest dar, sodass der Unterricht ausgelagert werden muss. «Die Planung des Stundenplans gestaltet sich aufgrund all dieser Umstände äusserst schwierig» sagt Schulleiter Stefan Flückiger. Auch der Gebrauch von anderen Räumlichkeiten wie etwa die Turnhalle in der Nachbarsgemeinde Horriwil wurde wieder verworfen.
«Einerseits ist die Horriwiler Halle bereits durch die Primarschüler stark ausgelastet und andererseits sind die pädagogischen Probleme dadurch nicht gelöst, sondern nur verschoben», erklärte Felber. Die pädagogischen Vorteile werden vor allem darin gesehen, dass durch eine zweite Turnhalle im OZ13 einerseits geschlechtergetrennter Sportunterricht und andererseits verschiedene Unterrichtsformen, welche durch zwei gleichzeitig unterrichtende Sportlehrpersonen durchgeführt würden, möglich wären.
Die Vorstudie des Architekturbüros «Flury und Rudolf Architekten» hat
ergeben, dass Variante 1B dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis entspricht. Diese Option sieht vor, dass die 28 auf 32.5 Meter grosse Doppelhalle mit einer mobilen Trennwand ausgestattet ist. Sie ist somit flexibler als Variante 1A, welche aus zwei Einzelhallen bestanden hätte.
Variante 2, welche eine Doppelturnhalle von 28 auf 44 Meter vorsah, wurde
auf Anraten des Architekturbüros wieder verworfen, da sie zu gross war und eine Anpassung des Gestaltungsplanes zur Folge gehabt hätte. «Diese Option hätte aufgrund der Nähe zum Bach die Uferschutzzone tangiert, was einen sehr teuren und langwierigen Prozess ausgelöst hätte, dessen Aussicht auf Erfolg erst noch gering gewesen wäre», sagte Schulleiter Flückiger.
Aufgrund der Vorstudie geht die gewünschte Variante 1B von einer groben Kostenzusammenstellung von rund 5.9 Mio. Franken aus, welche aber noch um plus oder minus 25 Prozent variieren kann.
«Da wir aber keine Luxuslösung anstreben, gehen wir davon aus, dass die Kosten noch sinken werden», erklärte Kassier Max Ryf. Auch seien noch keine möglichen Beiträge aus dem Lotteriefonds in diesem Betrag verrechnet. Man gehe daher von Nettoanlagekosten von 5 Mio. Franken aus. Diese Zahlen seien jedoch mit Vorsicht zu geniessen, so Ryf, da eine genaue Kostenberechnung erst mit der Projektierung erstellt wird.
Geplant ist zudem, dass die angesammelten 2 Mio. Franken aus dem Erneuerungsfonds Werterhalt der ersten Turnhalle vollumfänglich in die Baukosten der zweiten Halle einfliessen sollen. Ein Grund dafür ist, dass dem Geld aus dem Werterhalt in den kommenden Jahren Negativzinsen drohen. Daher beschloss man, dass es besser sei, den Betrag in den Neubau zu investieren. Somit würde das benötigte Fremdkapital noch rund 3 Mio. Franken betragen.
Die Kostenfolgen pro Jahr würden sich daraufhin – unter Einbezug der Unterhaltskosten, Abschreibungen und Kapitalzinsen – auf 115 900 Franken belaufen. «Durch den Wegfall der Mietkosten für die Mehrzweckhalle sparen wir durchschnittlich 82 000 Franken, wodurch die jährlich zusätzlich anfallenden Nettokosten noch 33 900 betragen würden», so Ryf. Dies entspreche gerade mal 0.31 Prozent vom Budget 2017. Dafür würden sich sowohl den Schülern wie auch den Vereinen eine bessere Ausgangslage bieten.
Die Art der Finanzierung förderte eine gewisse Unstimmigkeit unter den Trägergemeinden des OZ13 zu Tage. Dass es die zweite Halle braucht, ist aber grundsätzlich unbestritten. Derendingens Gemeindepräsident Kuno Tschumi fasste den Grundtenor daher abschliessend zusammen: «Wir müssen in erster Linie an die Interessen der Schüler denken und jetzt nicht alles auf den Rappen runterbrechen.» Ob die Trägergemeinden die geplante Variante und die damit verbundenen Kosten unterstützen, wird sich in einem nächsten Schritt an der Delegiertenversammlung vom 4. Mai zeigen, an welcher der Projektierungskredit von 50