Lüterswil-Gächliwil
Dreh- und Angelpunkt des kulturellen Dorflebens

Wie wird das dorfeigene Mehrzweckgebäude genutzt und soll es stärker vermarktet werden? Der Gemeinderat hat ein Konzept entworfen.

Urs Byland
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Das Mehrzweckgebäude soll noch besser genutzt werden.Archiv

Das Mehrzweckgebäude soll noch besser genutzt werden.Archiv

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Lüterswil-Gächliwil besitzt ein Mehrzweckgebäude für die dörflichen Belange. Das Gebäude wurde im Jahre 1995 erbaut. Die Ausgangslage für die Grundsteinlegung sei damals sehr günstig gewesen. Die Zivilschutzanlage musste gebaut werden und geeignete Räume für Anlässe und Vereinsaktivitäten wurden gesucht. Zudem unterstützten Bund und die Bürgergemeinde das Vorhaben finanziell.

Nun sind mehr als 25 Jahre seit dem Entscheid, das Mehrzweckgebäude zu errichten, ins Land gezogen. Und mit fortschreitendem Alter des Hauses werden diverse Fragen dringender. Etwa die einer Sanierung, aber auch die der Nutzung.

Gemeinderat Cyrill Schildknecht hat sich der Aufgabe gestellt und mit einer Arbeitsgruppe mittels Interviews in der Bevölkerung und mit Nutzern, Reglementen etc. ein Konzept erarbeitet. Vordringliches Ziel sei es, die Zukunft des Mehrzweckgebäudes zu sichern. Auf 34 Seiten wird nun die Vergangenheit des Gebäudes dokumentiert und die Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung aufgezeigt. Es soll als fundierte Betriebsgrundlage für die nächsten 10 bis 15 Jahre dienen. Eine Sanierung ist dabei noch kein Thema. Zuerst sollen die Reglemente, die laufend den Anforderungen angepasst wurden, vereinheitlicht und für alle Nutzer gleichartig gestaltet werden.

Eine weitere Absicht besteht darin, die Nutzung des Gebäudes zu verstärken, um auch einen grösseren Betriebsbeitrag zu generieren. Konkret sollen die Einnahmen gegenüber dem Gesamtbetriebsaufwand nicht unter 25 Prozent fallen. Es wird eine Steigerung um 15 Prozent angestrebt.

Während der Erarbeitung des Konzeptes hätten sich grundlegende Einsichten herauskristallisiert. Etwa die Erkenntnis, dass das MZG auch in Zukunft eher nicht für sportliche Zwecke geeignet ist und sich ein Umbau nicht lohnt. Zum andern ist ein Ausbau des Dachstocks erst sinnvoll, wenn ein konkreter Nutzungsbedarf vorhanden ist. Dies dann auch nur eingeschränkt, während der Bürozeiten. Wiederum könnte man sich gut vorstellen, die Gemeindebehörde in den bisherigen Posträumlichkeiten unterzubringen.

Die Dorfbevölkerung wurde an einem Informationsanlass zum Konzept orientiert. «Das Gebäude ist wichtig für das Dorf und den Musikverein», erklärt Noch-Gemeindepräsident Kurt Burkhalter. «Jetzt warten wir, bis der neue Gemeinderat die Geschäfte übernimmt.» Burkhalter wird dann ebenfalls abgelöst durch die neue Gemeindepräsidentin Silvia Stöckli-Andres. «Der Gemeinderat wird das Geschäft vordringlich bearbeiten und wahrscheinlich ein neues Betriebsreglement und ein neues Gebührenreglement an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung vorstellen.» Später müsste man sich dann mit der Sanierung des Gebäudes auseinandersetzen. Für die Autoren des Konzeptes ist aber klar: Das Mehrzweckgebäude der Gemeinde Lüterswil-Gächliwil ist und bleibt ein Dreh- und Angelpunkt des kulturellen Dorflebens.