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Seit vielen Jahren bereitet der Verein Gerlafinger Theaterbühne seinem Publikum einen unterhaltsamen Fixpunkt. Dieses Jahr führen sie die Komödie «Ein Joghurt für zwei» auf. Es geht um Täuschung, Diäten und einen einfallsreichen Gesellen.
Immobilienmakler Amadeus Fischer (Fredy Roth) ist im Bühnenstück von Stanley Price als Patient im Sanatorium des würdigen Doktor Schmalkopf (Stephen Vögeli) kein Mann wie jeder anderer.
Auf Null-Kalorien-Diät gesetzt, soll er mittels täglichem Zitronenwasser-Trunk abnehmen, was er aber mit versteckten Schokolade-Sonderrationen zu verhindern weiss.
Zudem macht er Krankenschwester Lucy (Sandra Sutter) schöne Augen, was seine zur Kur mitgereiste Ehefrau Esther (Monika Jenni) ganz schön auf die Palme bringt.
Fischer ist ein einfallsreicher Geselle, der seine angeblich leidensreiche Zeit im Krankenzimmer mit vergnüglich spitzer Zunge zu kommentieren weiss.
In der Schweizer Mundartbearbeitung von Carl Hirrlinger wirkt dieser Typ sofort sympathisch. Listiger kommt Mitpatient Georg Manz (Patrick Grossen) daher, der überall persönliche Vorteile wittert.
Fischers geruhsame Behandlungszeit wird indes durch das Eindringen von Sträfling Joe Kaminski (Marc Roth) empfindlichst gestört, weil dieser gesuchte Verbrecher sich in Fischers Zimmer ein sicheres Versteck vor dem Zugriff der Polizei schaffen möchte.
Er zwingt Fischer, ihn mit zu ernähren, was bei dem angesagten Luxus von Joghurt mit Zwieback ein wahres Kunststück ist. Fischer löst das Problem, indem er die Diätköchin (Veronika Grossmann) bezirzt und ihr magenfüllende Sachen aus der Küche stibitzt.
Für das Täuschungsmanöver hat er sich einen künstlichen Arm zugelegt, damit die darunter verborgene echte Hand kräftig zugreifen kann. Eine köstliche Idee von Regisseur Markus Leist.
Unbeschwert geht der Aufenthalt im Patientenzimmer kaum weiter, denn plötzlich interessieren sich alle Mitakteure und insbesondere Kommissar Kalt (Patrick Hofer) für das seltsame Treiben in Fischers Zimmer, was zumindest die beiden Bewohner in Teufels Küche bringt.
Seit vielen Jahren bereitet der Verein Gerlafinger Theaterbühne seinem Publikum in der Wintersaison einen unterhaltsamen Fixpunkt.
Theaterleiter Leist hat mit den acht textsicheren Darstellern eine heitere und leichtfüssige Bühnenversion von «Ein
Joghurt für Zwei» erarbeitet.
Auffallend ist, wie jedes Jahr, die spürbare Spielfreude aller Beteiligten. Wer als Vereinsmitglied nicht auf der Bühne steht, hat Aufgaben in Bühnenbau, Licht und Ton (Hans Jenni, Kurt Weber, Martin Schor) übernommen.
«Wir sind aufeinander eingespielt», betont Leist die Teamarbeit in der Produktion. Und: «Ich
gebe allen Beteiligten gern freie Hand in der Gestaltung.»
Wie gut und amüsant das gelingt, ist ab dem 22. Januar am neuen und gut geheizten Spielort CYC-Store im Bolacker (kurz vor der Autobahnzufahrt) zu verfolgen.
Aufführungen: 22.(Premiere), 23., 27., 29. und 30. Januar, Spielbeginn jeweils 20.15 Uhr. Vorverkauf in der Drogerie Frey, Gerlafingen, Telefon 032 675 61 81.