Der Verein «für üsi Witi» möchte die Umgebung des Infozentrums in Altreu neu gestalten und Raum für Kleinlebewesen schaffen.
Der Verein «für üsi Witi» hat ein Vermögen von 157'513 Franken. Davon sollen nun 60'000 Franken in die Aufwertung der Umgebung des Infozentrums Witi investiert werden. Konkret hat der Vorstand an der Generalversammlung vorgeschlagen, dass der «Anlageteil Ost» aufgewertet wird.
Auf der Ostseite des Infozentrums liegen heute rund 40 Aren brach. «Das Land wird als Schafweide genutzt», so Martin Huber (Vizepräsident). Man versuchte vor Jahren, einen Teich anzulegen. «Das gelang aber nicht wirklich.» Mit einem neuen, fachmännisch angelegten Teich, Feuchtgebieten, Ruderal- und Trockenflächen möchte der Verein Lebensraum für Amphibien, andere Kleintiere, aber auch die Störche bieten.
In den Jahren 2011 bis 2015 wurden im Rahmen des Aktionsprogrammes Riedförderung Grenchner Witi etappenweise mehrere und verschiedenartige Stillgewässer geschaffen oder wieder instand gestellt. Umweltingenieurin Esther Schweizer führt im Auftrag des Kantons das Monitoring durch.
In einem Referat zeigte sie auf, dass sich die Kreuzkröte und vereinzelt auch der Laubfrosch wieder angesiedelt haben. 2016 konnte man 320 Kreuzkröten in der Grenchner Witi nachweisen. Doppelt so viele Tiere dürften es effektiv sein. Die meisten Kröten finden sich im Tümpel beim Ostportal des Autobahntunnels, aber auch im Egelsee und in der Staadallmend.
Esther Schweizer ist überzeugt davon, dass die Kreuzkröten künstliche, grosse Laichgewässer bevorzugen und dass diese möglichst ablassbar und auffüllbar gestaltet werden sollten. (rm)
«Zudem würde die Anlage so auch für die Besucher noch attraktiver.» Das Projekt, wie es vorgestellt wurde, kostet insgesamt 120 000 Franken. «Wir werden es nur realisieren, wenn wir die Hälfte des Betrages anderweitig finanzieren können», erklärte Markus Dietschi (Präsident). Man werde sicher ein Gesuch beim Lotteriefonds stellen und weitere Quellen anzapfen.
Das Echo der Anwesenden war grösstenteils positiv und der Antrag des Vorstandes wurde einstimmig angenommen. Als problematisch erschien einzig die Tatsache, dass das Grundstück, auf dem investiert wird, nicht dem Verein, sondern Storch Schweiz gehört. «Wir werden sicher die seit 2004 bestehende Vereinbarung mit unseren Partnern neu definieren», so Dietschi. Man habe bereits mit dem Bau des Hochstudhauses viel Geld investiert.
Markus Dietschi verlas seinen ersten Jahresbericht. «Als Quereinsteiger musste ich mir zuerst einen Überblick verschaffen. Mir wurde schnell klar, dass die verschiedenen Teams ausgezeichnete Arbeit leisten», lobte er. Das Infozentrum wurde in der Saison 2016 wiederum von rund 30 000 Personen besucht. 80 Führungen zum Thema Weissstorch und zum Lebensraum Witi wurden durchgeführt. 1628 Personen nahmen an diesen Führungen teil, darunter 397 Kinder.
Auch im Rahmen des Ferienpasses wurde ein Anlass angeboten. Dietschi bedankte sich bei allen Institutionen, die den Verein finanziell unterstützen. Darüber freute sich auch Regierungsrat Roland Fürst, der der Generalversammlung beiwohnte.
Die Rechnung und das Budget wurden verabschiedet. Aus dem Vorstand demissioniert haben Susanna Im Hof (Solothurn), Konrad Schleiss (Grenchen) und Ruedi Löffel (Selzach). Letzterer beliebt aber innerhalb der Fachgruppe noch für den Verein tätig. Der restliche Vorstand wurde mit Applaus wieder gewählt.
Zurzeit brüten so viele Storchenpaare in Altreu wie noch nie: Nämlich über 40. Auch im vergangenen Jahr wurden Unterhaltsarbeiten an den Horsten durchgeführt. Kritische Horste wurden entfernt oder stärker befestigt. «Dadurch konnte die Sicherheit für Mensch und Storch verbessert werden.» Nahezu alle Horste seien zurzeit besetzt, und zudem wurden neue Horste gebaut. Einer dieser neuen Horste wurde von einem Storch besetzt, der 2012 in Altreu beringt wurde. «Hoffen wir, dass das Wetter diesen Frühling gut genug ist, dass die Jungstörche überleben», meinte Markus Dietschi zu diesen erfreulichen Zahlen.
In seinem Jahresbericht hatte er auf den nassen Frühling 2016 aufmerksam gemacht. «Von April bis Ende Juni gab es 53 Regentage.» So überlebten vor einem Jahr nur gerade 29 Jungstörche.
Weiter wurde auf die neue Sonderausstellung im Infozentrum Witi unter dem Titel «Wiesenwelten» aufmerksam gemacht, die am Karfreitag eröffnet wird. Da der Aufbau sehr aufwendig sei, wird die Sonderausstellung für zwei Jahre bleiben.
Hören Sie hier, wie eine Kreuzkröte ruft!