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Das Siegerprojekt des Studienauftrages für die Schulraumerweiterung will die alte Turnhalle in Langendorf erhalten.
Am Montagabend haben die Fachleute dem Gemeinderat den Jurybericht zur Schulraumerweiterung vorgestellt. Sie empfahlen das Projekt der Arbeitsgemeinschaft agps architecture (Zürich) und Graf Stampfli Jenni Architekten AG (Solothurn) zur Weiterbearbeitung.
Die Studie besteche durch ihre «feine Art», erklärte Fachjurymitglied Boris Szélpal. Entgegen der ursprünglichen Diskussionen, soll die Alte Turnhalle nun doch erhalten bleiben. Dafür wird die neuere Turnhalle voraussichtlich abgerissen und ab Erdgeschoss neu aufgebaut. Man hatte im März nach intensiven Diskussionen beschlossen, den Planungsbüros diese Option neu offen zu lassen.
Szélpal betonte mehr als einmal, dass alle Projekte qualitativ sehr gut seien. Möglich wurde dies, meinte er, weil der Gemeinderat und weitere Beteiligte viel Vorarbeit geleistet haben und dadurch viele Details bekannt waren. Das Siegerprojekt bette sich sehr gut ins Ortsbild und in das bestehende Ensemble ein.
Das Volumen der Neubauten sei feinmassstäblich und die Aussenraumgestaltung knüpfe an die bestehenden Bauten an. Die Architektur sei zurückhaltend und die bestehenden Materialien der umgebenden Bauten würden gut aufgenommen. Das Schulhaus, das als Erweiterung für die Primarschule dient, werde ans richtige Ort platziert.
Geschätzt wird, dass die alte Turnhalle erhalten wird und als Ensemble mit dem Bezirksschulhaus weiter bestehen bleibt. Wichtig sei auch, dass die Wege zwischen den verschiedenen Gebäuden kurz seien und die Sportanlagen als Einheit wirken. Auch die Etappierung der Bauarbeiten sei gut planbar. Die Kosten für das Projekt würden zudem im Rahmen der kommunzierten Kosten liegen.
Ivan Flury (SP) machte keinen Hehl aus seiner Skepsis gegenüber der Kehrtwende, was die alte Turnhalle geht. «Ich finde, man sollte das alte Zeugs wegreissen, statt einen auf Nostalgie zu machen. Ich habe einfach Angst, dass bei einer Sanierung nichts Gescheites herauskommt.»
Dem stimmte Adrian Marti (FDP) zu. «Bisher haben wir gesagt, dass die alte Turnhalle abgerissen wird, weil eine Sanierung zu teuer kommt. Das wird viele Fragen geben.» Und Patrick Suter ergänzte: «Die Garderoben, die Haustechnik und den Sanitärbereich können wir sicher verbessern. Aber die Treppe wird bleiben.» Gisela Schultis gab zu, dass ihr die Idee, die Alte Turnhalle zu sanieren, gefällt. «Zu Beginn fand ich, das sei aus gebäudetechnischer Sicht Blödsinn. Aber gemeinsam mit dem Bezirksschulhaus haben wir so ein schönes Ensemble.»
Szélpal beruhigte. «Die alte Turnhalle wird so saniert, dass sie künftig für den Turnunterricht der Primarschüler sehr gut genutzt werden kann. Mit dem Neubau der Doppelturnhalle mit Baspo-Normkönnen alle weiteren Bedürfnisse befriedigt werden.» Kostenmässig liege beides im Gesamtprojekt drin. «Wir sind während der Planung gescheiter geworden», meinte Reto Vescovi (Kontextplan), der den gesamtem Planungsprozess begleitet hat. Mit dem Erhalt der alten Turnhalle könne zudem der rote Platz am jetzigen Ort verbleiben. «Das spart auch wieder Geld.»
Für die Weiterbearbeitung der Studie hat die Fachjury einige Hinweise formuliert. So wird beispielsweise gewünscht, dass beide neuen Sporthallen direkt von den Garderoben aus zugänglich sein sollten. Generell hätte die Jury gerne eine höhere Qualität der Aussenräume und wünscht sich eine Anpassung und Ergänzung im näheren Bereich der Neubauten.
Der bestehende Parkplatz vor der alten Turnhalle soll ausgelagert werden, damit die Halle besser in die Gesamtanlage integriert wird. Weiter kann sich die Jury vorstellen, dass der Abbruch und Ersatz des Pavillons für die Jugendarbeit geprüft wird.
Am Montag, 3. Juli wird die Öffentlichkeit über die Projektstudie orientiert.