Startseite
Solothurn
Lebern-Bucheggberg-Wasseramt
Fluchtverkehr, die Gruppenwasserversorgung, ein erstmaliger Gewerbe-Apéro und mehr «Know-how» für Projekte beschäftigten den Gemeinderat Riedholz.
Über einen Mangel an aktuellen Aufgaben und Projekten kann die Gemeinde Riedholz wahrlich nicht klagen. Die Neugestaltung des Grossareals Attisholz, die Inertstoff-Deponie und als gegenwärtig besonders heisses Eisen, die Sperrung der Baselstrasse, wollen auf Gemeindeseite sorgsam behandelt werden. Der von Vizegemeindepräsident Marcel Eheim eingebrachte Antrag: «Organisatorische Umsetzung Projekte» schaffte zwar nur knapp mit 3:2 bei 2 Enthaltungen die Eintretenshürde, wurde aber nach intensiver Aussprache einstimmig gut geheissen.
Ganz klar verneinte der Rat jegliches Misstrauen gegenüber Gemeindepräsidentin Jasmine Huber, die immer als erste Ansprechperson gegen aussen und innen fungieren und den Wissenstransfer sichern muss. Vielmehr ging es den Ratsmitgliedern um eine Entlastung ihrer Person im Sinne der Informationsaufbereitung. «Mir wäre wohler, wenn wir uns bei sehr wichtigen und häufig komplexen Fragen zur Gemeindezukunft zusätzliches Beratungs-Know-how aus den eigenen Kommissionen sichern würden», unterstrich Eheim. Die Gemeindepräsidentin erinnerte an die erwünscht nicht aufgeblähten, «schlanken Strukturen» auf Behördenseite und betonte ihre Erwartung, dass sich der Gemeinderat stets vertieft und gründlich mit allen Vorgängen befasst.
«Aber wir sind häufig zeitlich unter Druck und zu nah dran an der Materie», lautete ein weiterer Einwand der Ratsrunde. Um nun in Zukunft eine möglichst neutrale und fachlich gestützte Übersicht bei schwierigen künftigen Projekten zu erhalten, will der Gemeinderat – so lautet der Beschluss – situativ von Fall zu Fall entscheiden, ob eine bestehende Fachkommission oder eine zu gründende Sonderkommission zur Beratung zugezogen wird, um deren Wissen und Erfahrung zusätzlich nutzen zu können. Die Bearbeitung aller Fragen zum Grossprojekt Attisholz, in dem bekanntlich zahlreiche und massgebliche Partner beteiligt sind, liegt in den Händen der kommunalen Ortsplanungskommission. Bei der Planung der Inertstoff-Deponie im Attisholzwald handelt es sich um ein kantonales Vorhaben mit öffentlicher Mitwirkung.
Nach wie vor herrscht zum Verkehrsregime auf der von Riedholz Richtung Solothurn wegen der Bauarbeiten in Feldbrunnen gesperrten Baselstrasse Unzufriedenheit. Laut Michael Järmann hat das örtliche Gewerbe dadurch besonders gelitten. «Man hätte die gesamte Planung besser angehen können, indem alle betroffenen Gemeinden im Vorfeld zu einer Gesprächsrunde eingeladen worden wären», lautete eine Forderung an den federführenden Kanton Solothurn.
«Wenn die Baustelle demnächst wie geplant auf der Baselstrasse in unserem Ortsgebiet weitergeführt wird, sollte frühzeitig eine transparente Beteiligung fürs gesamte Umfeld möglich sein», wurde angeregt. Offiziell mitgeteilt ist, dass die Bauarbeiten in Feldbrunnen bis Ende Oktober abgeschlossen sind und damit die Durchfahrt wieder frei ist. Gegen den Antrag, die oben am Wald gelegene Riedholzstrasse Richtung St. Niklaus jetzt noch kurzfristig für den Durchgangsverkehr zu öffnen, sprach sich der Rat vielfach begründet einstimmig aus, um den «Fluchtverkehr» durch die Quartiere nicht zu verstärken.
Am Montag, 21. November um 19 Uhr will die Gemeinde alle Gewerbetreibenden im Dorf zu einem Gedankenaustausch mit Apéro einladen. Dies soll als Auftakt zu einer alljährlichen Tradition verstanden werden. Gemeindepräsidentin Huber hofft auf zahlreiche Rückmeldungen und auf Angebote von Betrieben, ihre Lokalitäten für den Anlass zur Verfügung zu stellen.
Bevor ab 2019 die Firma Biogen 400'000 Kubikmeter Wasser vom GWUL-Netz benötigt, will die Gruppenwasserversorgung Unterer Leberberg (GWUL) eine auf zwei Jahre verteilte Sanierung schadhafter Wasserkammern im Reservoir Hinter Riedholz durchführen. Gemeinsam mit GWUL-Präsident Rainer Hug orientierte Gemeinderätin Jacqueline Rüede. Die gemäss Verteilschlüssel auf fünf Einwohnergemeinden, Bürgergemeinden und eine bernische Nachbarkommune verteilten Kosten von einer halben Million werden um die dafür verwendete Zweijahreseinlage Werterhalt von 126'000 Franken reduziert. Einstimmig genehmigt wurde das GWUL-Budget 2017 mit einer Erfolgsrechnung von 326'000 Franken. Kurz diskutiert und als gerechtfertigt angesehen wurde die Erhöhung der Entschädigung für den nebenamtlich tätigen Präsidenten, der für alle laufenden Geschäfte zuständig ist.
Auf Antrag einmalig erhöht um 500 Franken wurde die Mindestpauschale für den Winterdienst in Riedholz und Niederwil von jetzt je 2200 Franken. Dies betrifft drei Winterdienst-Anbieter für die kommende Saison. Bis Ende April 2017 soll die Werkkommission den bestehenden Vertrag überarbeiten.