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Die neue Aarefähre wurde getauft und gemeinsam mit dem neuen Schwimmsteg in Altreu offiziell eingeweiht.
133 Vorschläge wurden beim Wettbewerb für den Namen der neuen Aarfähre eingegeben. Ein Name wurde gleich von drei Personen vorgeschlagen - und hat sich bei der Jury durchgesetzt. Als einzige Namensgeberin war Jeannette Bögli aus Langendorf bei der Taufe am Samstagnachmittag anwesend und durfte miterleben, wie das «AareGondeli» mit einem Hauch von Champagner benetzt und offiziell dem Betrieb übergeben wurde.
«Den Rest trinken wir lieber selber», meinte Markus Flury (Co-Präsident Förderverein Aare-Fähre), der durch die Taufzeremonie leitete. So beliess es Fährengötti Hugo Mathys dabei, den Champagnerkorken knallen zu lassen, was von den Anwesenden mit Applaus begrüsst wurde. Genau genommen ist die neue Fähre bereits seit einem Jahr in Betrieb. Mit der Taufe wurde aber zugewartet, weil diesen Winter in Altreu auch noch ein neuer Schiffsteg gebaut wurde.
Schon 1320 ist erwähnt, dass es in Altreu einen Aareübergang in Form einer Holzbrücke gab. Diese wurde 1375 zerstört und ab 1583 eine Fähre in Betrieb genommen. Mit einigen Unterbrüchen fuhr diese bis zum Ende des 2. Weltkrieges von Altreu aus über die Aare. Danach wurde der Betrieb wegen fehlender finanzieller Mittel eingestellt.
Im September 1998 wurde wieder eine Fähre in Betrieb genommen. Vater der Idee waren Ivo Bracher und der Verein SO-Visionen. Sinn und Zweck der Fähre: Die Landschaft entlang der Aare für die Spaziergänger und die Velofahrer mit einem weiteren Übergang zwischen den Städten Solothurn und Grenchen besser zu erschliessen. «Rund die Hälfte der Kosten für die Fähre werden heute durch den Billettverkauf gedeckt. Verglichen mit dem öffentlichen Verkehr ist das ein Spitzenwert», erklärte Simon Winkelhausen.
Er war der erste Präsident des Fördervereins Aare-Fähre. Dieser wurde im Jahr 2004 gegründet, mit der Absicht den Betrieb der Aarefähre mit Gönner- und Sponsorenbeiträgen aufrechterhalten zu können. 20 Jahre lang fuhr die Fähre zwischen Altreu und Leuzigen hin und her. Danach wurde es Zeit, nach einer Nachfolgelösung zu suchen.
Fündig wurde man bei Ronny Mathys und der Firma Nasta Marine SA in Estavayer-le_Lac. Ronny Mathys war massgeblich bei der Entwicklung und beim Bau der Einzelanfertigung beteiligt, wenn auch die neue Fähre in Rostock gebaut wurde. Ausgerüstet wurde sie dann in Estavayer. «Für uns ist das ein Glücksfall. Denn wir mussten nach dem ersten Betriebsjahr bereits diverse Modifikationen anbringen lassen», so Markus Flury.
Die Fähre ist aus Aluminium gebaut und zwei Tonnen schwer. Verglichen mit dem Vorgängermodell, das aus Polyester gefertigt war, ist die neue Fähre viel leichter.
Der Dank des Fördervereins ging während der offiziellen Einweihung an die Sponsoren, die den Kauf der neuen Fähre ermöglicht haben und auch an die Standortgemeinde Selzach, die sich der Fähre gegenüber immer als grosszügig erwiesen hat. In einer kurzen Grussbotschaft wünschte Gemeindepräsidentin Silvia Spycher den Fährleuten «unfallfreie Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Rumpf.»