Wasserämter Filmpreis
Dank ihm springt der Funke über– «Prix d’honneur» geht an Jaccound

Der mit 10 000 Franken dotierte Ehrenpreis «Prix d’honneur» ging an Antoine Jaccoud. Der Geehrte bedankte sich unter anderem bei allen Rauchern und Biertrinkern.

Rahel Meier
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Verleihung des Filmpreises Wasseramt an Antoine Jaccoud: v.l.: Thomas Fischer (GP 3 Hoefe), Antoine Jaccoud (Preistraeger), Seraina Rohrer (Direktorin Filmtage)

Verleihung des Filmpreises Wasseramt an Antoine Jaccoud: v.l.: Thomas Fischer (GP 3 Hoefe), Antoine Jaccoud (Preistraeger), Seraina Rohrer (Direktorin Filmtage)

Hanspeter Bärtschi

Seit dem Jahr 2003 wird der Preis von den Wasserämter Gemeinden gestiftet. Ursprünglich war es der «Wasserämter Filmpreis», heute heisst er «Prix d’honneur» und wird an eine Persönlichkeit verliehen, die sich hinter den Kulissen für den Schweizer Film einsetzt.

«Der Preis ist auch ein Ausdruck der Verbundenheit der Region mit der Stadt und den Filmtagen», erklärte Thomas Fischer (Gemeindepräsident Drei Höfe) in seiner kurzen Ansprache. Filme würden Grenzen überschreiten, zum Denken anregen und Emotionen wecken. «Und Emotionen bleiben uns als Erinnerung.»

Vielseitige Arbeit

Filmtagedirektorin Seraina Rohrer bezeichnete den Westschweizer Antoine Jaccoud als «Gallionsfigur» des Schweizer Filmes. «Dein Name steht in unzähligen Abspannen von Spiel- aber auch Dokumentarfilmen.» Er verstehe es, dem Film als Autor ein Herz zu geben und lasse so den Funken ins Publikum überspringen.

Jaccoud hat, so Roher, nicht nur als Drehbuchautor gearbeitet, sondern auch als Journalist und als Autor von Kurzgeschichten. Daneben betätigt er sich auch als Slam-Poet. Jaccoud arbeitet zudem auch als Dramaturg und Autor von Theaterstücken. Eben erst hat er auch die Dramaturgie der Ausstellung «Die Erweiterung der Pupillen beim Eintritt ins Hochgebirge» im Alpinen Museum in Bern begleitet.

Ursula Meier, mit der er mehrere Filme realisiert hat, hielt die Laudatio auf ihren Weggefährten und Freund. Sie beschrieb ihn mit einer Filmszene, als «ein Auto das immer rollt und ständig Geschichten erzählt». Antoine Jaccoud bedankte sich anschliessend ebenfalls und erntete Lacher um Lacher, in dem er sein Talent als Schreiber von ironischen Kurzgeschichten einsetzte.

So bedankte er sich unter anderem bei «allen Rauchern und Biertrinkern», aber auch beim Tessiner Fernsehen, dank dessen Lohn er vor bald 20 Jahren seine Zahnarztrechnung habe bezahlen können. Anschliessend an die Preisverleihung sah sich der Preisträger gemeinsam mit seiner Familie den Film «Im Lauf der Zeit» aus dem Jahr 1976 von Wim Wenders an. Laut Jaccoud der erste Film, der in ihm «ein mächtiges und sinnliches künstlerisches Gefühl auslöste und ihm Lust machte, für dieses Medium zu schreiben».