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Nur zwei Wochen nach Eingang von zwei Einsprachen hat der Solothurner Regierungsrat die Nutzungsplanung von Biogen genehmigt. Somit wird ein Meilenstein für Biogen erreicht. Der Kaufvertrag ist noch nicht unterzeichnet - trotzdem herrscht Zuversicht.
Das Vorurteil über langsam drehende Mühlen in der Verwaltung entpuppt sich in diesem Fall als falsch. Das Milliarden-Bauprojekt der US-Biotechfirma Biogen in Luterbach wird wie bislang im Rekordtempo vorangetrieben.
Nur zwei Wochen nach Eingang von zwei Einsprachen gegen die öffentlich aufgelegten Gestaltungs- und Erschliessungspläne, hat der Solothurner Regierungsrat die Nutzungsplanung genehmigt.
Die zwei Einsprachen – es ging um Aspekte des Immissionsschutzes – wurden «nach klärenden Verhandlungen von den Einsprechern zurückgezogen», freut sich Baudirektor Roland Fürst.
«Ampeln stehen auf Grün»
... will die US-Biotechfirma Biogen auf dem ehemaligen Areal der Zellulosefabrik Borregaard in Luterbach-Süd schaffen. Geplant ist der Bau einer Produktionsanlage mit Labors, Büros, Versorgungsstruktur und eine Lagerhalle. Die Investitionssumme wird auf insgesamt eine Milliarde Franken veranschlagt.
Sehr erfreut auf die Nachricht reagiert auch Markus Ziegler, Mitglied der Geschäftsleitung der Biogen Switzerland AG. «Wir sind damit voll im Zeitplan und in den kommenden Wochen wird das Baubewilligungsverfahren gestartet.»
Das grosse Ziel, Inbetriebnahme der Biotechanlage ab 2019, bleibe unverändert. Man sei froh, dass man die Bevölkerung offenbar vom Projekt habe überzeugen können.
Inzwischen laufen die Bauvorbereitungsarbeiten bereits auf Hochtouren. Die entsprechenden Baubewilligungen für die Baustelleninstallation und den Terrainausgleich seien bereits genehmigt worden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Als nächster Schritt erfolge die Publikation für die Pfählung für die Hauptbauten, dann das Baugesuch eben für die Gebäude. Roland Fürst geht davon aus, dass Ende Februar 2016 alle Baubewilligungen vorliegen sollten.
Auch er glaubt, dass der Planungszeitplan eingehalten werden kann. «Projektgefährdende Einsprachen kann es im jetzigen Stadium nicht mehr geben», meint Fürst.
Die nun genehmigten Pläne mit Teilzonen- und Erschliessungsplan, Gestaltungsplan «Biogen» mit Sonderbauvorschriften sowie Umweltverträglichkeitsprüfung bildeten die rechtliche Grundlage für die künftige Bebauung des ehemaligen Borregaard-Areals.
Vertrag noch nicht unterzeichnet
Aber trotz der Riesenschritte, mit welchen das Projekt vorangetrieben wird, ist der definitive Kaufvertrag zwischen dem Kanton Solothurn als Eigentümerin und Biogen über 22 Hektaren Land noch nicht unterschrieben.
Zur Erinnerung. Ende Juni wurde erst ein Vorvertrag unterzeichnet. Auch hier ist Baudirektor Fürst zuversichtlich. «Wir haben bis zum 15. Dezember Zeit, die für den Vertrag vereinbarten Voraussetzungen zu erfüllen.»
Kurz: Der Kanton muss das Areal pfannenfertig und baureif bereitstellen. Die wichtigsten Punkte wie Altlastenbeseitigung und Regelung der Zufahrten seien erledigt. Wenn möglich, werde der definitive Kaufvertrag noch vor Mitte Dezember unterzeichnet.
Studienauftrag für Uferpark
Auch mit dem Landstreifen entlang der Aare, der als öffentlicher Uferpark gestaltet werden soll, geht es vorwärts. Dazu hat das kantonale Hochbauamt einen Studienauftrag bei fünf Teams in Auftrag gegeben.
Damit sollen verschiedene Gestaltungs- und Nutzungsansätze aufgezeigt werden. Das im Besitz des Kantons verbleibende Areal westlich und östlich der bestehenden Fussgängerbrücke zum Nordareal soll mit dem Start der Biogen-Produktion 2019 neu gestaltet sein, so Fürst.