Zuchwil
Beratungsorganisation macht «wichtige Arbeit im sozialen Gefüge»

Die Verbände Familien-, Mütter- und Väterberatung Wasseramt und Bucheggberg stehen vor der Fusion.

Gundi Klemm
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Fast 600 Beratungen gab es 2018 nach Geburten. Symbolbild

Fast 600 Beratungen gab es 2018 nach Geburten. Symbolbild

Chris Iseli

Über den aktuellen Stand des geplanten Zusammenschlusses der beiden Organisationen Zweckverband Familien-, Mütter- und Väterberatung im Bezirk Wasseramt und des gleichnamigen Verbandes im Bucheggberg liessen sich 31 Gemeinde-Delegierte bei ihrer Jahresversammlung in der Regiomech in Zuchwil orientieren. Jurist Bernhard Jöhr, zugleich Gemeindepräsident in Messen, gab einen Überblick über den Stand der Arbeit in der dafür eingesetzten Gruppe. Sie besteht aus Stefan Hug-Portmann, Bruno Meyer, Fredi Nussbaum und den Präsidentinnen der bisherigen Verbände, Vreni Müller und Nicole Stuber.

Neu gefasst

Nach dem ersten Statutenentwurf, der an Gemeindepräsidienkonferenzen der Bezirke vorgestellt wurde, gab es zahlreiche Ergänzungswünsche. Um kein Flickwerk entstehen zu lassen, wurden die Statuten neu gefasst. Den bereinigten Entwurf erhalten die Gemeinden, wie Jöhr unterstrich, nächste Woche. Die Frist für Rückmeldungen und Änderungen endet am 31. August. Ende September soll dann die definitive Fassung vorliegen. Um das Gründungsprozedere eines gemeinsamen Zweckverbandes zügiger zu gestalten, schlägt Jöhr nun eine Fusion gemäss Fusionsgesetz vor.

Beide Organisationen schliessen einen Fusionsvertrag, der sie von der Liquidierung der bestehenden Verbände entlastet. Auf diese Weise gehen alle Verpflichtungen an den künftig gemeinsamen Zweckverband über. Am 15. Januar 2020 beraten die Delegierten beider Verbände zuerst in getrennter Versammlung, ob sie dem Fusionsvertrag und den Statuten zustimmen wollen. Wenn die Mehrheit einverstanden ist, folgt dann die Gründung des gemeinsamen Zweckverbandes Familien-, Mütter und Väterberatung Wasseramt-Bucheggberg rückwirkend auf den Jahresbeginn 2020. Eine Frage aus dem Plenum betraf die Beitrittspflicht der Gemeinden. Ja, dies sei im Sozialgesetz so geregelt, antwortete Jöhr. Theoretisch möglich wäre indes ein Austritt aus der neuen Organisation- verbunden aber mit der Notwendigkeit, sich bei einem anderen Verband mit gleichen Beratungs-Aufgaben anzuschliessen.

Oft auch komplexe Situationen

Marlies Jeker, Vizepräsidentin des Zweckverbandes im Wasseramt, würdigte kurz den Einsatzumfang der Beratungsorganisation als «wichtige Arbeit im sozialen Gefüge», die auf Freiwilligkeit und getrennt von den Sozialdiensten beruhe. Den Jahresberichten beider Bezirke war zu entnehmen, wie die Beraterinnen hilfesuchenden Menschen in häufig komplexen Lebenssituationen bei Schulden, Einkommensverwaltungen, Klärung der Sozialversicherungen, persönlichen und familiären Problemen und Unterhaltsverträgen zur Seite stehen.

In der Mütter- und Väterberatung stehen Kind und Elternschaft im Mittelpunkt. Im Wasseramt wurde diese Beratung bei Geburten 515-mal, im Bucheggberg 67-mal in Anspruch genommen. Hausbesuche fanden 475-/ 122-mal statt. Beratungen wurden 1527-/73-mal durchgeführt.

Total 440 Stellenprozent

Stephan Baschung erläuterte als Finanzverwalter die getrennten Rechnungsabschlüsse der beiden Organisationen. Festzuhalten ist, dass alle Leistungen von den Beratungsdiensten Wasseramt erbracht werden, wobei der Verband Bucheggberg jetzt bis zur Fusion finanziell als Durchlauforganisation fungiert. Beide Verbände erzielten einen Ertragsüberschuss, der dem Eigenkapital zu gewiesen wurde. Dies beläuft sich im Wasseramt auf rund 282 000 Franken und im Bucheggberg auf rund 45'000 Franken.

Revisor Heinz Dobler bestätigte die korrekte Rechnungsführung. Genehmigt wurden beide Budgets, die durch Zahlungen der angeschlossenen Gemeinden in Gesamthöhe von 722'000 Franken ermöglicht werden. Gedankt wurde Marlise Flückiger, Sibylle Lehmann und Franziska Binz für ihren Einsatz als Mitarbeiterinnen in der Familienberatung mit einem Gesamtpensum von 220 Prozent und dem aus Maya Bohren, Vreni Anliker, Myriam Schibli und neu Priska Riggenbach bestehenden Team der Mütter- und Väterberatung mit einem Pensum von ebenfalls gesamthaft 220 Prozent.