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Die Jugend- und Integrationsarbeitenden der Gemeinde Biberist nutzten die Dorfkilbi zum Zusammenführen von Jugendlichen aus verschiedener Herkunft.
Gebe es keine Kilbi, müsste sie zweifelsfrei erfunden werden. Allein schon das unverhoffte Treffen von «Schon-lange-nicht-mehr-Gesehenen», das Rummelplatzvergnügen und das genüssliche Durchkämmen der verschiedenen «Beizlis» schaffen Wohlbefinden. Die Biberister Kilbi verhalf aber erfreulicherweise auch zum unkomplizierten Austausch zwischen Jugendlichen aus Biberist und jungen Asylsuchenden.
Auf dem roten Platz neben der Mehrzweckhalle mit dem installierten Strassenfussballfeld war Schwitzen und Kämpfen angesagt. Für die Organisation des Turniers haben sich die Jugendarbeit Biberist/Lohn-Ammannsegg mit Gion Jost und der Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Michele Foglia, zusammengetan. Über zwanzig Jugendliche beteiligten sich schliesslich am Turnier. Auf dem 15 Meter langen und 10 Meter breiten Feld zeigte sich schnell, dass Herkunft und Kultur keine Rolle spielen, dass auf dem Feld eben alle Menschen gleich sind. Die Freude am Spiel war offensichtlich und etliche Ballkünstler stachen mit gekonnten Torschüssen heraus.
In vier Mannschaften aufgeteilt – in gemischten Teams – wählten die jungen Fussballer ihre Klubnamen. Da staunte selbst der mitfiebernde Gemeindepräsident, Martin Blaser, über die «Anwesenheit» von Bayern-München, Barcelona, Liverpool – und ganz einfach Biberist. Untermalt wurde der Einsatz vom Gekreische der in den Himmel fliegenden Star-Dancer-Benützer auf dem Kilbiplatz. Als Sieger ging nach zwei Stunden Barcelona hervor, gefolgt von Liverpool, Bayern-München und – Biberist.
Wohlverdient waren die Glaces für alle Mitstreiter und die Kilbibahnen-Chips für die siegreichen «Barcelona-Spieler». Die zufriedenen Gesichter zeugten vom Erfolg des Turniers. Darunter war Abdirahman. Ein Kollege habe ihm vom Strassenfussballturnier erzählt. Dafür sei er nun extra mit dem Velo von Bibern nach Biberist geradelt, erzählte der Somalier. Als grösster Fan von Mustafa, der in der Fördergruppe «Wasseramt Mitte» der Junioren dreimal pro Woche trainiert, erwies sich sein kleiner Bruder Rüzgar. Diallo aus Guinea amtete als Schiedsrichter. Er hat sich vor Kurzem beim Kicken den Fuss verstaucht. «Gerne würde ich ein solches Turnier nochmals mitmachen», sagte er.
Zufrieden zeigten sich auch die Organisatoren Gion Jost und Michele Foglia. Für sie war es ein erster Versuch der Zusammenarbeit aber, wie sie vermelden, sicher nicht der letzte. «Die Jugendlichen haben in den Mannschaften sehr schnell Kontakt gefunden. Solche Anlässe – einfach und unkompliziert – erleichtern die Integration», resümierte Michele Foglia. So entstünden Bekanntschaften, die weitere freundliche Begegnungen förderten. Die Grundidee für den Kilbianlass entstand an einem Workshop in einem breit gefächerten Kreis von Mitwirkenden. Gesammelt wurden dabei Ideen, um Asylsuchenden und Flüchtlingen die Einbindung in die Gesellschaft zu erleichtern.