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Solothurn
Lebern-Bucheggberg-Wasseramt
Der Hegering Bucheggberg traf sich im Revier Aetingen zur Wissensvermittlung und zum Austausch. Zur Sorge Anlass gibt der hohe Stickstoffgehalt im Waldboden.
Beim Hüsli Eichiberg in Mühledorf ertönten am Samstagmorgen die Jagdhörner, verstärkt durch das freudige Jaulen der Hunde. Der Hegetag des Bucheggberger Hegerings mit seinen acht Revieren diente zur Wissensvermittlung. Dass ein Hegetag auch wichtig für den kameradschaftlichen Austausch ist, zeigten die farbig gedeckten Tische für den späteren Aser. Kurt Altermatt, Jagdleiter des einladenden Reviers Aetingen und Präsident der Revierjagd Solothurn, sowie Konrad Isch, Präsident des Hegerings, hiessen gut 80 Jäger und Gäste willkommen.
«Wir jagen im 738 Hektaren grossen Revier Reh, Fuchs, Dachs und hin und wieder eine Sau», stellte Präsidentin Catherine Müller ihr Revier 14 (Aetingen) vor. Der jährliche Pachtzins betrage 6812 Franken. Die Jagdstatistik im letzten Jahr weist 43 erlegte und 8 verunfallte Rehe auf. Jäger hätten auch schon von Hirschspuren erzählt. Auf der Sommerbockjagd seien bisher drei der vorgesehenen 16 Böcke erlegt worden. Bewunderung fanden die zur Schau gestellten Trophäen der erlegten Rehböcke in den acht Revieren.
Nummerierte Bäume auf dem Eichiberg zeugen vom Forschungsprojekt des Instituts für angewandte Pflanzenbiologie im basellandschaftlichen Schönenbuch. «Wir untersuchen die Gesundheit der Bäume in der Schweiz», informierte Sabine Braun über die Arbeit ihrer Langzeitbeobachtungen. Darunter fielen das Wachstum, die Nährstoffversorgung, Analysen von Bodenorganismen sowie die Auswirkungen von Schadstoffbelastungen durch erhöhte Stickstoffdepositionen und Ozon.
Düngen im Wald sei zwar verboten, aber dieser erhalte «gratis» Stickstoff. In der Landwirtschaft könnte mit einfachen Massnahmen viel bewirkt werden. Die zunehmenden Brombeersträucher und auch Brennnesseln zeigten den hohen Gehalt an Stickstoff an. Dieser und die Bodenversauerung würden sich auch negativ auf das Wurzelwachstum auswirken. Zudem behindere Ozon das Wachstum der Bäume. Laut Sabine Braun sind gesundheitlich angeschlagene Bäume anfälliger auf Parasiten und Witterungseinflüsse. Die Ergebnisse des Instituts werden alle vier Jahre publiziert.
Messstation in Mühledorf
Ein weiteres Projekt stellte Stephan Margreth von der Abteilung Bodenschutz beim kantonalen Amt für Umwelt vor. Der Kanton habe die gesetzliche Pflicht, die Gesundheit der Böden aufrechtzuerhalten. Zur Überwachung der Bodenbelastungen dienen im Kanton zwölf Messstationen – acht auf Dauerwiesen und vier im Wald. Eine davon steht seit dem Jahr 2014 in Mühledorf. Gemessen werden die Bodenfeuchte, Boden- und Lufttemperatur sowie die Niederschlagsmenge. Die Daten sind beim Amt für Umwelt abrufbar und würden von Landwirten und Forstbetrieben benutzt. An einem weiteren Informationsposten stellte das Schloss Landshut in Utzenstorf, Schweizer Museum für Wild und Jagd, sein Programm vor.