Riedholz
Ampeln werden beim Knoten Hinterriedholz für Sicherheit sorgen

Der Knoten Hinterriedholz in Riedholz wird saniert. Der Kanton will keinen Kreisel, sondern eine Kreuzung mit Lichtsignalanlage bauen.

Urs Byland
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Die Kreuzung Hinterriedholz erhält eine Lichtsignalanlage.

Die Kreuzung Hinterriedholz erhält eine Lichtsignalanlage.

Oliver Menge

Im September 2018 forderte der Gemeinderat von Riedholz eine Simulation der Verkehrsströme und eine Sicherheitsprüfung beim Knoten Hinterriedholz. Damals präsentierte der Kanton als Lösung eine umgestaltete Kreuzung mit einer Lichtsignalanlage, was nicht sonderlich goutiert wurde.

Dabei bleibt es nun aber, wie Peter Portmann, Leiter Projektmanagement Kreis I beim Amt für Verkehr und Tiefbau, an der Gemeinderatssitzung in Riedholz ausführte. Er erläuterte die Resultate der Überprüfungen in Beisein von Behördenvertretern aus Flumenthal und Hubersdorf. Die Lichtsignalanlage-Variante wurde bereits beim Bund im Rahmen des Agglomerations-Programms eingereicht und ist akzeptiert worden.

Es fliessen also auch Bundesgelder für die Umgestaltung des Knotens zwischen Riedholz und Flumenthal. Die Lichtsignalanlage sei weiter notwendig, wenn dann der Viertelstundentakt des ebenfalls kreuzenden Bipperlisi gilt. Zudem bringt sie eine grössere Leistungsreserve für die Waldaustrasse. Nicht zuletzt sei eine Lösung mit Ampeln günstiger als ein Kreisel und führe zu weniger Landverbrauch, so Portmann.

Die Illustration zeigt den Verkehrsablauf während der Bauzeit. Der Wendekreisel befindet sich in Flumenthal. Links ist Riedholz.

Die Illustration zeigt den Verkehrsablauf während der Bauzeit. Der Wendekreisel befindet sich in Flumenthal. Links ist Riedholz.

Byland Urs

Warten auf der Baselstrasse

In der Sicherheitsüberprüfung (Road Safety Audit, RSA) wie auch für die Simulation der Verkehrsströme sind die zu erwartenden künftigen Verkehrsmengen von Attisholz Süd und Nord ebenso berücksichtigt, wie die zu erwartende allgemeine Verkehrszunahme bis ins Jahr 2040. Das RSA ergab mehrere Anpassungen. Auf der Waldaustrasse sollen Fahrzeuge zweispurig an die Kreuzung geführt werden, damit Linksabbieger nach Flumenthal flüssig durchfahren können. Dort ist zusätzlich ein Fussgängerstreifen mit Verkehrsinseln geplant. Auf der Nordseite des Kreisels, bei der Günsbergstrasse, ist zusätzlich eine Mittelinsel geplant.

In einem Video wurde in Echtzeit der zu erwartende Verkehrsfluss auf dem Knoten simuliert, der zusätzlich vom «Bipperlisi» befahren wird – in ein paar Jahren im Viertelstundentakt. Diese Simulation zeigte den Anwesenden eindrücklich, dass sich bei geschlossener Barriere der stauende Verkehr auf der Waldaustrasse in Richtung Flumenthal dank den zwei Spuren in Grenzen hält. Sie zeigt zudem, dass die Verkehrsteilnehmer auf der bisher vortrittsberechtigten Baselstrasse künftig halten und warten müssen, bis die Günsbergstrasse oder die Waldaustrasse entleert sind.

Fluchtverkehr

Grosses Thema war der Fluchtverkehr. «Mit dieser Lösung hoffen wir, dass der Knoten Hinterriedholz auch für diejenigen wieder attraktiv wird, die bisher hintenrum gefahren sind», so Portmann. Aktuell sei der Knoten für Linksabbieger auf der Günsbergstrasse «katastrophal», weshalb viele durch Hubersdorf fahren und dort die Strasse nach Flumenthal nehmen.

Fluchtverkehr fürchten die anwesenden Behördenvertreter auch während der Bauphase. Von März bis November 2020 wird die Waldaustrasse gesperrt. Es erfolgt eine Umleitung von Luterbach via Attisholz Nord. Auf der Baselstrasse soll der Verkehr durchgehend rollen können. Dafür wird der Rad- und Gehweg verbreitert und als Strasse genutzt.

Aber Linksabbiegen von der und in die Günsbergstrasse wird nicht möglich sein. Wer von Riedholz herkommend links abbiegen will, muss nach Flumenthal fahren und dort über einen provisorischen Wendekreisel wieder zurück Richtung Günsbergstrasse. Und die Fahrzeuge aus dem unteren Leberberg in Richtung Attiswil erhalten eine Umleitung durch Hubersdorf mit Einbahnregime.

«Wir werden die Situation laufend überprüfen, und, falls sich wirklich Fluchtverkehr einstellt, auch Massnahmen ergreifen», versprach Dieter Fux, Amt für Verkehr und Tiefbau. Dies eventuell schon im Herbst 2019, falls die Auflage des Projekts keine Verzögerung erfährt. Dann sollen erste Vorbereitungsarbeiten erfolgen wie Rodungen. Dabei könnten bereits Verkehrsprovisorien getestet werden, bevor dann im Frühling 2020 mit den Hauptarbeiten gestartet wird. In den Sommerferien 2020 wird zusätzlich auch das Bahntrassee erneuert. Zwei, drei Wochen lang ist dann ein Bahnersatz nötig.