Bei der Einmündung Schloss-Strasse führt der Schulweg endlich über ein Trottoir. Aber die Lösung war alles andere als klar, da die Pläne immer wieder aufgrund von Ereignissen und neuen Erkenntnissen überarbeitet werden mussten.
Es ist nur ein kurzes Stück Strasse, aber eines mit grosser Ausstrahlung. Diese Stelle hat sogar Einfluss auf die gesamte Planung im Zentrum von Oensingen. Sie ist einerseits stark befahren, anderseits ist sie eine Fussgängerstrecke, auf der täglich rund 300 Schulkinder unterwegs sind. Gemeint ist der unterste Teil der Schloss-Strasse mit der Einmündung in die Haupt- beziehungsweise Kantonsstrasse. Bis vor kurzem verlief das Strassenstück zwischen zwei hohen Hausmauern und war nur etwa 3,50 Meter breit.
Jetzt doppelt so breit
Klar war allseits, dass etwas gehen musste. Aber die Lösung war alles andere als klar, da die Pläne immer wieder aufgrund von Ereignissen und neuen Erkenntnissen überarbeitet werden mussten. Hart wurde um eine Lösung gerungen und seit einigen Tagen ist das Resultat sichtbar. Der Strassenteil ist fertig umgebaut und hat nun eine Gesamtbreite von sieben Metern, davon sind zwei Meter als Gehweg abgetrennt.
Schon erste Reklamationen
Grosse Erleichterung bei den Verantwortlichen der Gemeinde, dass die vom Volksmund genannte «Hohle Gasse» nun keine mehr ist. Besonders froh ist man über den Gehweg. Und genau diesbezüglich sind bei der Gemeinde die ersten Reklamationen eingetroffen, wie Andreas Affolter, Bereichsleiter Tiefbau berichtet. Das sei ja gar kein richtiges Trottoir, werde gesagt, sondern nur ein abgetrennter Streifen, und der werde bestimmt von den Autofahrern mitbenutzt. «Wir sehen momentan keinen Grund, dies zu ändern», betont Affolter. Er rechnet mit weiteren Reklamationen, wenn es darum geht, die Lichtsignalanlage bei der Einmündung von der Schloss- in die Hauptstrasse zu entfernen. Sie regelt nicht nur die Ein- und Ausfahrt, sondern auch den Fussgängerverkehr. «Schule und Elternrat haben signalisiert, dass mit Einsprachen gegen den Abbau zu rechnen ist.» Aber da werde nicht die Gemeinde, sondern der Kanton das Sagen haben, erklärt Affolter. «Und das passiert ja auch nicht schon morgen, sondern erst, wenn der Hauptverkehr nicht mehr mitten durch Oensingen hindurch, sondern über eine Entlastungsstrasse führen wird.»
Die kantonalen Behörden waren es auch, welche die neu gestaltete Einmündung zu genehmigen hatten. Und diese ist Bestandteil der Planung für den ganzen Bereich im Raum Roggenpark und Hauptstrasse östlich und westlich der Achse Schloss-Strasse–Sternenweg. In der Mitte der Hauptstrasse wird auf einer Länge von rund 150 Metern ein Mehrzweckstreifen verlaufen. Dieser bewirkt einerseits eine optische Verengung der Strasse und soll den Verkehr beruhigen. Anderseits dient er als Einspurstrecke und als Insel für die Fussgängerstreifen.
Am 8. Juni wird orientiert
Sache der Gemeinde wiederum ist die Gestaltung des Grundstücks östlich bei der Einmündung, vorläufig Lenz-Platz genannt. «Bis Ende Jahr wollen wir damit fertig sein», sagt Andreas Affolter. Weil aber die gesamte Planung rund um diese Einmündung recht komplex ist, greift der Gemeinderat zu einem Mittel, das sich in Oensingen bereits in anderen Belangen bewährt hat: Ein öffentliche, ausführliche Präsentation. Dieses Projekt wird am Mittwoch, 8. Juni vorgestellt. Die Planauflage ist für August vorgesehen, die Ausführung im Jahr 2012.