Wiederum haben im Schloss Waldegg sieben junge Künstlerinnen und Kunstvermittler einen Werkjahrbeitrag von je 18000 Franken entgegennehmen dürfen. Regierungsrat Christian Wanner bezeichnete die Übergabe als noble Aufgabe des Staates.
«Junge Talente können nicht genug gefördert und bei ihrer Tätigkeit unterstützt werden», erinnerte Christian Wanner das in grosser Zahl erschienene Publikum im Theatersaal an eine Aufgabe, die auch der Kanton ernst nehme. «Junge Künstlerinnen und Künstler brauchen ein günstiges Umfeld, um arbeiten zu können und bei der Gesellschaft anerkannt zu werden.»
Rainer von Arx, Vizepräsident des Kantonalen Kuratoriums für Kulturförderung, machte darauf aufmerksam, dass die Zahl der Werkjahrbeiträge ab nächstem Jahr von sieben auf zwölf erhöht werde, damit noch mehr junge Kunstschaffende von der Vergabe profitieren können.
Die Regionen berücksichtigen
In den Genuss eines Werkjahrbeitrages kommen Künstler, die entweder im Kanton geboren und aufgewachsen sind oder gegenwärtig hier wohnen. Wie immer achteten die Fachkommissionen des Kantonalen Kuratoriums auch in diesem Jahr auf eine ausgewogene Beteiligung der Regionen und eine gerechte Verteilung auf die verschiedenen Kunstsparten. Die Laudatio wurde von Vertretern der verschiedenen Kunstbereiche vorgenommen.
Mit Helen Aerni (1984) zeichnete die Fachkommission Literatur eine Comiczeichnerin aus, die sich der japanischen Schule des Mangas verschrieben hat und sich als vielversprechende Geschichtenerzählerin betätigt. Aerni, die in Solothurn wohnt, begleitet ihre grossäugigen Frauengestalten durch Abenteuer, in denen diese vor allem durch ihre starke Persönlichkeit auffallen. Jagd auf fotografische Abenteuer macht die ebenfalls in Solothurn wohnende Fotografin Sabrina Christ (1983).
Seit ihrem Berufsabschluss geht sie Auftragsarbeiten wie auch der persönlichen Objektsuche nach. Diese erstreckt sich von der Natur über den Kitsch bis hin zum Abgewetzten. Fotografieren ist auch die Passion des Olteners Philipp Künzli (1976), der sich daneben aber auch als Filmautor, Produzent und Kameramann betätigt und immer wieder auf Reisen die Welt in seinen Bildern einfängt. Geboren und aufgewachsen in einer Musikerfamilie in Dornach, kann Chantal Greiner (1987) seit ihrer früher Kindheit auf einen bemerkenswerten musikalischen Werdegang zurückblicken. Sie ist als Klavierbegleiterin und Kammermusikerin in der Schweiz und im Ausland gleichermassen begehrt.
Schwestern als Team
In Dornach wohnt auch der gebürtige Franzose Adrien Jutard (1979), der sich nebst seinem Fachbereich Malen auch mit Plastiken, Zeichnungen, Grafiken und Installationen befasst. Seine Lust am Experimentieren lebt Jutard auch als Ausstellungsorganisator, Bühnenbildner und Kunstlehrer aus. Als Kulturvermittler und Organisatoren von Jugendveranstaltungen macht sich das 1992 initiierte «Traffic Team – Sound and Light» im Schwarzbubenland einen Namen und ist eine wichtige Plattform für Nachwuchsband in der Region. Als professionelles Team arbeiten die in Solothurn aufgewachsenen Schwestern Monika Truong (1981; Kunstschaffende) und Simone Truong (1983; Tänzerin und Choreografin) zusammen. Das gemeinsame Projekt «Overseas» ist Teil des Programms «Swiss Chinese Cultural Explorations» und wird von Pro Helvetia unterstützt.