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Kanton Solothurn
Wenn im Herbst die Tage kürzer und die Sicherverhältnisse schlechter werden, steigt die Gefahr einer Kollision mit Wildtieren. Besonders in Gebieten nahe dem Waldrand oder auf Strassenabschnitten, die durch den Wald verlaufen, ist Vorsicht geboten.
Rund 1150 Meldungen von Kollisionen mit Wildtieren gingen letztes Jahr bei der Kantonspolizei ein. «Doch die Dunkelziffer ist sicherlich hoch», sagt Bruno Gribi von der Kantonspolizei. Weshalb, kann er nur rätseln: «Vielleicht sind die Betroffenen in einem fahrunfähigen Zustand und wollen deshalb die Polizei nicht rufen.» Eine Anzeige riskieren sie dennoch, denn wer eine Kollision nicht unverzüglich der Polizei oder dem zuständigen Jagdaufseher meldet, macht sich strafbar.
Die Kantonspolizei appelliert in einer Medienmitteilung auch an die Moral der Verkehrsteilnehmer: Zum Wohle des Tieres sollte die Kollision gemeldet werden, da selbst sehr geringe Zusammenstösse schwerwiegende Verletzungen und grosse Schmerzen zu Folge haben können. Deshalb solle dessen Leidenszeit so kurz wie möglich gehalten werden.
«Meist ist das Tier schon tot, wenn wir kommen oder es hat so schwere Verletzungen, dass es den Fangschuss bekommt», sagt Gribi. Die betroffenen Verkehrsteilnehmer müssen bis zum Eintreffen der Polizei oder des Jagdaufsehers warten, um das Wildunfallprotokoll, das als Bestätigung für die Versicherungen dient, entgegenzunehmen. Während der Wartezeit soll man sich dem «verletzten Wildtier unter keinen Umständen nähern oder dieses berühren».
«Das Tier wird sonst noch mehr gestresst und will gar flüchten», erklärt Gribi. Zum anderen müsse man an den Selbstschutz denken: «Auch ein verletztes Tier kann beissen oder ausschlagen.» (JKR)