Wie die Sicherheit des Solothurner Strassennetzes analysiert wird und wo im Kanton die Unfallschwerpunkte liegen.
Die Gempenstrasse zwischen Dornach und Gempen ist bis «vor den Berg» als gefährliche Raserstrecke berüchtigt. Grosses Aufsehen erregte etwa der Unfall im Juni 2019, bei dem ein Velofahrer von einem Super-Sportwagen angefahren und schwer verletzt wurde. Die Anklage gegen den damals 23-jährigen Lenker des McLarens lautet auf versuchte vorsätzliche Tötung.
Mit Massnahmen, um die kurvige Strecke zu «entschärfen», tut man sich beim Kanton aber bis heute schwer. Wohl ereignen sich immer wieder schwere Unglücke auf der Gempenstrasse, vergangenen März starben zwei Menschen bei einem Selbstunfall mit einem Auto, sie gilt aber offenbar nicht als eigentlicher Unfallschwerpunkt gemäss einer jährlich vom Astra (Bundesamt für Strassen) erstellten Liste. Dies geht aus der Beantwortung einer Interpellation der Grünen zu Sicherheitsanalysen auf dem Solothurner Strassennetz hervor.
Für die Sicherheitsinspektionsprogramme zieht der Kanton externe Experten bei. Letztmals im Juli 2020 war die Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU vom Amt für Verkehr und Tiefbau mit einer umfassenden Sicherheitsanalyse der Gempenstrasse beauftragt worden. Die geprüften Massnahmen wurden aber grösstenteils verworfen – «aufgrund der Empfehlungen der BFU und nach Anhörung der kantonalen Verkehrskommission», wie die Regierung in der Stellungnahme zum Vorstoss der Grünen schreibt. Das heisst:
Prüfen will man die Installation zusätzlicher Gefahrensignale mit dem Hinweis «Radfahrer». Ebenfalls noch einmal geprüft werden soll die Zweckmässigkeit der Markierung von Randleitlinien. Massnahmen zur besseren «Lesbarkeit» des Strassenverlaufs, damit sind etwa Leitpfosten in dichteren Abständen oder Leitplanken im Kurvenbereich gemeint, würden laufend umgesetzt, heisst es schliesslich.
Die Identifikation von Strassen(abschnitten) mit erhöhtem Sicherheitsrisiko erfolgt wie erwähnt aufgrund der Astra-Meldungen der Unfallschwerpunkte sowie aufgrund einer 2017 vom Amt für Verkehr und Tiefbau durchgeführten systematischen Bewertung der Sicherheit des gesamten Kantonsstrassennetzes. Daneben auch aufgrund einer Beurteilung von schweren Einzelereignissen und generell gehäufter Unfallmeldungen.
Die aktuelle Liste des Astras identifiziert (neben vier Autobahnanschlüssen in Bundeszuständigkeit) folgende wesentlichen Unfallschwerpunkte im Zuständigkeitsbereich des Kantons:
Im Zug von Sanierungsprojekten bereits umgesetzt wurden Massnahmen zur Entschärfung bei folgenden Unfallschwerpunkten: