Der Kanton Solothurn bereitet sich darauf vor, Flüchtende aus der Ukraine unterbringen zu können. In Egerkingen, Balm bei Günsberg und Hägendorf werden drei zusätzliche Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Je nach Entwicklung könnten rasch weitere Plätze geschaffen werden.
Der Krieg in der Ukraine löst überall grosse Betroffenheit und Solidarität in der Bevölkerung aus. Das zeigte sich in den vergangenen Tagen auch im Kanton Solothurn: Viele Bürgerinnen und Bürger, Organisationen und Vereine hätten sich beim Kanton gemeldet, wie die Staatskanzlei in einer Mitteilung schreibt.
Zahlreiche Solothurnerinnen und Solothurner würden ihre Unterstützung anbieten oder hätten konkrete Fragen zur Aufnahme von Verwandten oder Bekannten. Das Departement des Innern prüft gemäss Mitteilung laufend die verschiedenen Anfragen und hat mit der Planung erster Massnahmen begonnen.
«Wir sind bereit und wollen den Menschen rasch und unkompliziert helfen, die aus der Ukraine zu uns flüchten und im Kanton Solothurn Schutz suchen», wird Regierungsrätin Susanne Schaffner zitiert.
In der ehemaligen Klinik Fridau in Egerkingen, der früheren Höhenklinik Allerheiligenberg bei Hägendorf sowie im Bildungsheim auf dem Balmberg stellt der Kanton ab sofort 210 Plätze zur Verfügung. Die Unterkünfte gehören dem Kanton und werden von der ORS Service AG betreut und befinden sich oberirdisch.
Allerdings werden die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht in den regulären Strukturen, sondern von anderen Asylsuchenden getrennt untergebracht.
«Mit diesen Plätzen sind wir vorerst gut vorbereitet», sagt Sandro Müller, Chef im Amt für Gesellschaft und Soziales (AGS), auf Anfrage. Je nach Entwicklung könne die Platzzahl aber schnell weiter aufgestockt werden.
Da der Schutzstatus der Geflüchteten aus der Ukraine noch nicht geklärt ist, bezeichnet sie der Kanton als «Schutzsuchende». Der Bundesrat möchte ihnen den Schutzstatus S verleihen und so ein rasches Aufenthaltsrecht ohne ordentliches Asylverfahren ermöglichen.
Aktuell gibt es laut dem AGS zudem viele Anfragen von Privaten, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten. Der Kanton prüft die Zuständigkeiten derzeit mit dem Bund.
Um über die aktuelle Lage zu informieren und Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten, hat der Kanton eine Website eingerichtet. Diese wird laufend aktualisiert. (ssk/cra)