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Kanton Solothurn
Vier zusätzliche Sitze erhält die SP im Kantonsrat und ist somit die zweitstärkste Partei im Kanton. Zudem hat die Partei beste Chancen auf einen Regierungsratssitz. Für Parteipräsidentin Franziska Roth ist das auch eine Reaktion auf internationale Entwicklungen.
Breit mobilisiert hat die SP in diesem Wahlkampf. Und etwa zum ersten Mal Telefonmarketing eingesetzt. «Wir hatten Kontakt mit 7500 uns zugewandten Personen», sagt SP-Präsidentin Franziska Roth im Interview mit Tele M1. Diese hätte man in teils langen Gesprächen «aufgemuntert» an die Urne zu gehen.
Gerade in diesen Gesprächen habe sich auch gezeigt, dass der Solothurner Wahlkampf von internationalen Entwicklungen beeinflusst wird. «Viele haben uns gesagt, sie wollten vermeiden, dass die politische Situation hier ähnliche Ausmasse annimmt wie im Ausland, und würden deshalb SP wählen», so Roth.
Bei der stärksten Partei im Kanton, der FDP, hat man sich mehr erwartet. Die FDP konnte zwar Stimmen gewinnen, jedoch keine Sitze im Kantonsparlament. Auch um den Sitz im Regierungsrat muss die bürgerliche Partei weiterhin kämpfen.
«Die tiefe Wahlbeteiligung hatte vielleicht einen Einfluss», sagt FDP-Parteipräsident Christian Scheuermeyer in einer ersten Bilanz.
Die CVP dagegen verliert zwei Kantonsratssitze. «Unser Ziel war es natürlich, dass wir die Sitze halten können», sagt CVP-Präsidentin Sandra Kolly noch vor Bekanntgabe der definitiven Resultate am Sonntagnachmittag gefasst.
Nicht nur im Kanton Solothurn geht es für die CVP abwärts, dieser Trend zeichnet sich national ab. Kolly: «Im Moment ist der Verlust der CVP in Solothurn aber doch deutlich kleiner als im Herbst bei den Nationalratswahlen. Wenn das so bleibt, wäre das ja schon einmal positiv.»
Die Probleme liegen für die CVP laut Kolly schweizweit darin, dass es schwierig sei die «lösungsorientierte Politik» an den Mann und an die Frau zu bringen. Und: «Es ist schwierig gegen die Pol-Parteien anzukommen. Im Moment hören die Leute lieber auf das Geschrei von links und rechts.»
Der Solothurner SVP-Präsident Silvio Jeker macht gerade Ferien in Thailand und der SVP-Regierungsratskandidat tritt mit einem zwei Jahre alten Video an. «Wir nehmen diese Wahlen sehr ernst und haben gute Stellvertreter hier», sagt SVP-Präsidiumsmitglied Walter Wobmann im Interview mit Tele M1. Er selbst steht stellvertretend für Jeker den Journalisten Red und Antwort.
Wobmann gibt sich in diesem ersten Statement zuversichtlich. Für ihn ist klar: «Problemlos» werde die SVP die Wahlen bestreiten. Bei den Kantonsratswahlen müsste aus seiner Sicht ein Plus drinliegen. Bei den Regierungsratswahlen gebe es noch «Luft nach oben».
Die BDP werde es bald nicht mehr geben im Kanton Solothurn hat man ihm prophezeit. Dass er wieder in den Kantonsrat gewählt worden ist, erleichtert Parteipräsident Markus Dietschi ungemein. «Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen – nein, kein Stein, ein Fels», sagt er im Gespräch mit der Solothurner Zeitung. «Der Druck war enorm.» Entsprechend «feuchtfröhlich» werde er den Wahlsonntag nun ausklingen lassen.
(smo)