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Der US-Biotech-Konzern Biogen musste vergangene Woche bei der Erprobung von neuen Wirkstoffen gegen Alzheimer Rückschläge in Kauf nehmen. An der geplanten neuen Produktionsstätte in Luterbach soll dies nichts ändern.
Vergangene Woche geriet der US-Biotechkonzern Biogen in die Schlagzeilen: Er musste den Stopp von zwei entscheidenden klinischen Studien bekannt geben. Von diesen hatte man sich im Kampf gegen Alzheimer Erfolge erhofft. Der untersuchte Antikörper hatte jedoch nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Als Folge der Bekanntgabe des Studienabbruchs sackte der Aktienkurs von Biogen vergangene Woche um einen Drittel seines Wertes.
Fragezeichen löste diese Mitteilung auch in der Region Solothurn aus. Denn hier, am Standort Luterbach, ist Biogen derzeit daran, für rund eine Milliarde Franken eine neue Produktionsstätte aufzubauen. Nun sagt auf Anfrage Markus A. Ziegler, Director Corporate Affairs bei Biogen in Zug: «Biogen arbeitet unverändert weiter an der Inbetriebnahme des Werks.» Die hochmoderne biotechnologische Produktionsanlage in Luterbach sei schliesslich für die Produktion verschiedener Biopharmazeutika ausgelegt.
Biogen stellt etwa Medikamente zur Bekämpfung von Krankheiten wie Rheuma, Krebs, MS oder Diabetes her. Nach wie vor gilt laut Ziegler für das Luterbacher Werk: «Die Inbetriebnahme ist für Ende 2019 geplant, ab 2020 soll das Werk operativ sein.» Ebenso soll sich laut Ziegler nichts an der geplanten Zahl der Mitarbeitenden ändern. «Wir gehen unverändert davon aus, dass mit dem Projekt bis zu 600 Arbeitsplätze entstehen werden», so Ziegler. Das neue Werk soll gemäss früheren Angaben von Biogen produktiver sein als bisherige Anlagen.
Dem Kanton Solothurn war mit der Ansiedlung von Biogen, die im Juni 2015 bekannt gegeben worden war, ein grosser Coup gelungen. Möglich war dies nicht zuletzt, weil dieser Teil des Areals, der früher der Zellulosefabrik Attisholz gehört hatte, nun in Besitz des Kantons war. Dadurch konnte das Projekt rasch vorangetrieben werden. Zum Spatenstich erschien im Januar 2017 gar der damalige Bundespräsident und Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, der damit die Wichtigkeit des Projektes betonen wollte.