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Kanton Solothurn
Der 10. Angestelltentag des Solothurner Staatspersonals am Dienstag Abend stand ganz im Zeichen des vom Regierungsrat angekündigten Sparpakets. Sparen - vielleicht, aber jedenfalls nicht bei uns, lautete der Tenor.
Andreas Bühlmann, Chef des Amtes für Finanzen, stellte die regierungsrätlichen Sparpläne vor: "Wir sprechen bewusst von einem Massnahmenplan, denn es geht nicht nur ums Sparen, sondern auch um Mehreinnahmen", betonte Bühlmann und meinte damit die ebenfalls vorgesehene Steuererhöhung. Die Massnahmen im Umfang von 100 Mio. Fr. seien nötig, weil der Kanton mit massiven Mehrausgaben und Mindereinnahmen rechnen müsse. Bereits Bühlmann betonte, dass es sich um "Absichtserklärungen" handle.
In die Schule geht das ganze Kind
Eine Podiumsdiskussion mit Kantonsräten zeigte anschliessend, dass wahrscheinlich am Ende nur wenig umgesetzt werden dürfte. Unter der Leitung der Radiojournalistin Andrea Affolter diskutierten Franziska Burkhalter (Fraktionschefin SP), Yves Derendinger (Fraktionschef FDP), Thomas Eberhard (SVP), Susanne Koch (CVP), Felix Wettstein (Grüne) und Ulrich Bucher, Geschäftsführer des kantonalen Einwohnergemeindeverbandes, über die geplanten Massnahmen und ihre unliebsamen Auswirkungen. Dass vor allem die Schule, insbesondere kreative Fächer tangiert werden, stiess fast einhellig sauer auf. "In die Schule geht nicht nur der Kopf, in die Schule geht das ganze Kind", sagte Felix Wettstein und löste damit begeisterten Applaus aus. Praktisch nur die verzögerte Einführung von Frühenglisch erlangte laue Zustimmung. Die Massnahmen seien insgesamt unausgegoren und einseitig, hiess es grossmehrheitlich.
Kämpferische Voten
Überhaupt zeigten sich die Kantonsangestellten und Lehrkräfte im proppenvollen Landhaus kämpferisch. Engagierte Voten aus dem Plenum lassen einen heissen Sparherbst erwarten. "Wir sind bereit, rigorose Gegenmassnahmen zu ergreifen", sagte Dagmar Rösler vom Lehrerinnen- und Lehrerverband LSO; "Gemeinsam sind wir stark und wir werden alles unternehmen um den Schaden abzuwenden", meinte Beat Käch vom Staatspersonalverband.