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Die letzten Wochen waren äusserst nass. Es regnete und regnete. Der eine oder andere ist dabei öfters zuhause geblieben. Die Schnecken treibt das Wetter aber regelrecht aus ihren Verstecken – die Gärtnerinnen und Gärtner freut das weniger.
Überall kriechen sie herum. Auf Feldwegen bahnen sich die Nacktschnecken ihren Weg, an Mauern klettern die Weinbergschnecken hinauf. Schnell sind sie bekanntlich nicht. Schnecken bewegen sich mit geschätzten 5 m/h vorwärts.
Zu leiden hat unter der Schnecken-Bewegung besonders der Garten. Die Opfer: Frisch angepflanztes Gemüse, Blumen... Alles wird vernascht. Die hungrigen Schnecken raspeln mit ihrer Raspelzunge solange am Grün herum, bis alles weg ist – oder zumindest grosse Löcher weggefressen sind.
Kommt die Sonne hervor, sind die Schnecken jeweils rasch verschwunden. Bei Regen aber sehen sie sich regelrecht im Schlaraffenland.
«Wegen der Nässe wächst momentan vieles schlecht, und was wächst, ist von den Schnecken bedroht», so Maurin Oberholzer, Leiter Versuch- und Schaugarten des Gartencenters Wyss in Zuchwil SO.
Mehr Schnecken als in anderen Jahren hat es aber laut Martin Kündig, Fachlehrer Gartenbau am Bildungszentrum Wallierhof, nicht. «Bei Feuchtigkeit muss man einfach mehr aufpassen.»
Selbst dem Gartenexperten fressen die Schnecken ab und an einmal etwas weg: Dahlien in einer Kiste standen kürzlich auf dem Speiseplan. Die Weichtiere würden besonders auf Einjahresblumen wie Studentenblumen oder Setzlinge (Salate und anderes Gemüse) stehen, so Kündig. Dabei würden sich die Vorlieben je nach Schneckenart noch unterscheiden. «Die grosse braune Wegrandschnecke mag Gemüse, die Nacktschnecke Blumen», erklärt der Gärtner.
Gegen die Schnecken
Was tun, dass die Schnecken den geliebten Gemüse- und Blumenbeeten fern bleiben? Die Schnecken können bei regelmässigen Rundgängen im Garten eingesammelt und dort ausgesetzt werden, wo sie keinen Schaden anrichten können. Schilfmulch lässt die Schnecken einen Bogen um den Salat machen. Darüber hinaus helfen Schneckenzäune oder -kragen, die gefrässigen Weichtiere abzuhalten.
Auch Schneckenkörner können eingesetzt werden. Hier gibt es zweierlei: Körner, die für andere Kleintiere schädlich sind und solche, die nicht gefährden. «Ferramol ist im biologischen Gartenbau zugelassen», erklärt Maurin Oberholzer. Es enthalte Eisenphosphatsalz, das den Schnecken den Magen verderbe. «Sie ziehen sich zurück in Erdlöcher und sterben.» Werden die Schnecken dann von anderen Kleintieren wie Igeln, Blindschleichen oder auch Hunden gegessen, sind diese im Gegensatz zu den giftigen Schneckenkörnern nicht gefährdet.
Der zusätzliche Tipp von Experte Martin Kündig fürs nächste Jahr: Kapuzinerkresse rund um die Beete setzen. «Die Schnecken mögen dessen Geruch gar nicht.»
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