Schnee im April
Obstblüten in Gefahr

Der Kälteeinbruch kann zu Einbussen führen.

Fränzi Zwahlen-Saner
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Schnee und Kälte im April

Schnee und Kälte im April

Kenneth Nars

«Durch die Klimaerwärmung blühen die Bäume sehr früh, deshalb sind die Blüten durch solchen Aprilfrost, wie wir ihn gerade jetzt erleben stark gefährdet», das sagt Philipp Gut, Leiter Fachstelle Spezialkulturen am Wallierhof in Riedholz. Es sei also wahrscheinlicher, dass bei den jetzt bereits in Blüte stehenden Aprikosen-, Pfirsich- und Kirschbäume Schäden vorkommen. Doch Gut betont: «Es kommt sehr auf die Sorten der Obstbäume an. Es gibt solche, die sind kälteempfindlicher als andere. Zudem spielt auch die geografische Lage der Bäume oder einer Plantage eine Rolle.» Und: «Wo die Blüten noch geschlossen sind, ist die Frostgefahr nicht so hoch». Gut weiss auch, dass die Bodenbeschaffenheit unter den Bäumen ein weiterer Faktor für mehr oder weniger Frostschäden ist. «Sind die Böden unter den Bäumen mit hohem Gras bewachsen, besteht eher die Gefahr durch den Frost. Sind sie mit brauner Erde bedeckt weniger, denn die Erde gibt länger Wärme ab.»
Gut macht sich also mit dem momentanen kurzen Wintereinbruch schon Sorgen um die Obstplantagen im Kanton, denn: «Wir haben erst anfangs April, doch es kann noch den ganzen Monat über zu Kälteeinbrüchen kommen.» Man erinnert sich: Der letzte schlimme Einbruch, der für sehr viele Ausfälle im Obst sorgte, fand am 20. April 2017 statt.»
Zwar gebe es verschiedene Massnahmen, welche die Bauern zum Schutz vor Frost bei den Bäumen treffen können. Gut erwähnt etwa Frostkerzen, Schliessen von vorhandenen Regenabdeckungen oder Pelletöfen. «Die Wetterprognose spricht im Moment von etwa -1°C am Freitag- oder Samstagmorgen. Da passiert nicht sehr viel und wir könnten mit einem blauen Auge davonkommen.» (frb)