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Seit Donnerstag kann man die Wissenschaftlerin Kathrin Altwegg in Lebensgrösse und aus dem Holz der Hagebuche, der härtesten Holzart unserer Gegend, bestaunen.
«Kannten sie die Holz-PR-Aktion ‹Woodvetia›?», wurde die Berner Astrophysikerin mit Solothurner Wurzeln, Kathrin Altwegg am Donnerstagnachmittag auf der Bergstation Weissenstein gefragt. «Nein, bis ich die Anfrage bekam, für eine Holzfigur Modell zu stehen, nicht», sagt sie und lacht herzlich. Es sei ein tolles Gefühl, als Statue verewigt zu werden – insbesondere, wenn man noch lebe.
Seit Donnerstag kann man nun also die Wissenschaftlerin in Lebensgrösse und aus dem Holz der Hagebuche, der härtesten Holzart unserer Gegend, bestaunen. Geschaffen hat sie der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck. Wie Kathrin Altwegg hat er noch 19 andere Schweizer Persönlichkeiten der Vergangenheit und der Gegendwart in Holz verewigt.
Insgesamt zwanzig sollen es dieses Jahr noch werden und im November werden dann alle Figuren in Bern anlässlich einer Ausstellung gemeinsam zu bewundern sein. Das erklärte an der gestrigen Enthüllung der Altwegg-Figur Rolf Manser, Leiter Abteilung Wald des Bundesamtes für Umwelt BAFU, welches die PR-Aktion der Schweizerischen Wald- und Holzwirtschaft unterstützt.
Ziel dieser Aktion ist es, das Bewusstsein der Bevölkerung für den einzigen Schweizer Rohstoff zu schärfen, erklärte Konrad Imbach, Präsident Holzenergie Schweiz und gleichzeitig Präsident der Bürgergemeinden und Waldbesitzer des Kantons Solothurn. «Unser Wald ist nämlich ein Alleskönner. Er ist Schutzwald, Lebensraum, Freizeitanlage und absorbiert 90 Prozent des CO2-Ausstosses.» Imbach forderte: «Braucht Schweizer Holz», und setzte hinzu: «Rund 2,2 Millionen Kubikmeter mehr Schweizer Holz als tatsächlich genutzt wird, stände in unseren Wäldern zur Verfügung.»
An der Enthüllung mit dabei war auch Brigit Wyss, neue Regierungsrätin des Kantons Solothurn. Sie könne beim Holz mitreden, schliesslich habe sie ihre erste Lehre als Schreinerin absolviert, verriet sie. Sie freue sich ausserordentlich, dass mit Kathrin Altwegg eine Frau, die sich für den Weltall interessierte, als «Modell» ausgesucht wurde. Die Wissenschaftlerin selbst hob in ihren Dankesworten ihre enge Verbundenheit mit dem Holz und dem Wald hervor. «Ich bin in der Klus bei Balsthal als Arzttochter aufgewachsen und habe die meiste Freizeit als Kind im Wald hinter meinem Elternhaus verbracht.» Sie sei also mit der Erde sehr verwurzelt, auch wenn sie in ihrer Arbeit mit dem Weltall beschäftigt sei.
Altwegg erklärte noch, dass sie in einer einmaligen Sitzung dem Künstler Modell stand. «Er hat mich ganz eingescannt und so meine Masse erhalten.» Das Ergebnis sehe sie heute auch zum ersten Mal und es gefalle ihr sehr.