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Zum 48. Mal zeigten die angehenden Solothurner Coiffeusen und Coiffeure was sie können: An der (H)Aarewelle traten 80 Lehrlinge aus dem Kanton Solothurn gegeneinander an. Dabei entstanden Haarkunstwerke, die sich sehen lassen können.
Frühling ist, wenn Models mit Bigoudi in den Haaren auf dem Solothurner Aaremürli für ein paar Minuten die Sonne geniessen. Wenn die kurze Pause vorbei ist, dann geht es wieder zurück ins Landhaus, wo wie immer Ende März die (H)Aarewelle stattfindet. Bereits zum 48. Mal trafen sich am Sonntag 80 Lernende aus dem Kanton Solothurn zur Leistungssau.
Coiffure, das ist und bleibt eine Frauendomäne, aber es hatte auch diesmal wieder eine Handvoll junger Männer dabei. Alle zeigten, was sie in ihrer Ausbildung bisher so gelernt hatten. Und das konnte sich sehen lassen: Mit grosser Handwerkskunst entstanden viele Haarkunstwerke. Weiterhin im Trend: Verspielte Bob-Frisuren bei den Frauen sowie ein harter, hoch angesetzter Undercut, dazu sorgfältig verschnittene Partien im leicht abgestuften Deckhaar bei den Männern. Auch gewagte Farben sind möglich. Das geht von Silver Blue bis Pumukel Orange.
Eigentlich hätte sie 50 Minuten Zeit gehabt, aber nach einer halben Stunde war der Haarschnitt bereits perfekt. Cindy Namlic, Auszubildende im zweiten Lehrjahr, schaute kurz ihre Chefin an, die in der ersten Reihe zuschaute. Diese gab wortlos ihre Zustimmung und Namlic meldete der Jury, dass die Arbeit fertig ist.
Bestbenotung in allen drei Lehrjahren inklusive Sonderpreis:
- Laura Amato, Coiffure Création Marc, Grenchen
- Yasemin Ötztoros, Amadeo Coiffure, Grenchen
- Burcu Karatas, Adrijana Creation, Solothurn
Vorzüglich:
- Vanessa Favara, Coiffure Enz, Gerlafingen
- Andia Gisler, Ecco Coiffure, Trimbach
- Fabienne Lampart, Coiffure Andreas Hofer, Biberist
- Erge-Dilsat Oeztekin, Coiffure Haarsträubend, Solothurn
«Cindy hat das super gemacht. Ich glaube, ich war nervöser als sie», sagte Sihana Rashidi, Inhaberin des Salons Coiffure S-R. Nun hoffen alle, dass es von der Jury ein «sehr gut» geben wird. «Sie hat sich angestrengt und viel geübt. Ich glaube, sie hat sich eine gute Note verdient», sagt die Chefin. «Ohne Fleiss kein Preis. Wenn die Note tatsächlich sehr gut wird, dann hat sie sich auf jeden Fall auch von mir einen kleinen Bonus verdient. Gute Arbeit zahlt sich aus.»
Die (H)Aarwelle ist eine Erfolgsgeschichte. Gegen 500 Eintritte werden jedes Jahr verkauft und die Termine bis ins Jahr 2021 sind bereits definiert.«Als ich in der Lehre war, habe ich selber mitgemacht. Seit acht Jahren helfe ich bei der Organisation mit und seit zwei Jahren bin ich nun sogar im zwölfköpfigen OK», blickt Yahel Hubacher auf ihr Engagement für den Anlass zurück. Mittlerweile führt sie in Deitingen ihr eigenes Geschäft mit dem Namen «schnipp schnapp».
«Der Event wird zwar durch den Schweizer Verband Coiffuresuisse unterstützt, er muss aber finanziell selbsttragen sein», erklärt Hubacher, warum der Besuch nicht gratis sein kann. «Das Landhaus ist der ideale Ort für die (H)Aarwelle, aber um die Miete zahlen zu können, brauchen wir die Einnahmen.»
«Die Lernenden sollen ausserhalb des Geschäfts ihrer Familie und ihren Freunden zeigen können, was sie eigentlich machen. Dabei dürfen sie der Kreativität freien Lauf lassen.» Dabei gehe es nicht in erster Linie ums Gewinnen, aber: «Wer durch die ganzen drei Lehrjahre jedes Mal ein sehr gut bekommt, gewinnt eine Geldprämie und ein edles Coiffeur-Werkzeug», sagt Yahel Hubacher. Und manchmal gebe sogar noch einen schönen Pokal.