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Kanton Solothurn
Das Coronavirus hat das Leben im Kanton im vergangenen Jahr geprägt. Wie sehr das Virus seine Spuren in der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Politik hinterlassen hat, wird erst nach und nach sichtbar werden. Doch auch abseits der Pandemie sorgte so einiges für Schlagzeilen. Ein Rückblick.
Vor einem Jahr dürften es noch die wenigsten von uns auf dem Radar gehabt haben: das Coronavirus. Kinos und Theater geschlossen, Restaurants zu und Familienfeiern nur im kleinen Rahmen? Das tönte eher nach Stoff für Hollywood als nach Alltag.
Wie real die Bedrohung tatsächlich ist, zeigte die erste Medienkonferenz zum Thema, die am 28. Februar stattfand. 30 Verdachtsfälle gab es damals im Kanton, schweizweit waren bis dahin 14 Personen positiv auf das Virus getestet worden.
Während der Bund alle Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis zum 15. März absagte, ging die Regierung im Solothurnischen noch einen Schritt weiter: Schon Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen wollte man, wenn möglich, vermeiden.
Veranstalter von grösseren Events mussten sich telefonisch beim Kanton melden und Rücksprache nehmen. Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, solle man sich an die üblichen Empfehlungen während der Grippe-Saison halten, erklärte der Solothurner Kantonsarzt Lukas Fenner. Bei Krankheitssymptomen solle man umgehend daheim bleiben, empfahl er im ersten Video- Interview, das diese Zeitung mit ihm aufzeichnete. Und: «Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen.»
Hände waschen, Abstand halten, «zämä uf Distanz»: Seit Ende Februar begleiten uns diese Ratschläge, genauso wie das Stichwort «Eigenverantwortung» und das Mantra «Wir analysieren die Situation laufend». Als es im März schliesslich zum Lockdown kam, war die Solidarität in der Bevölkerung riesig: Viele Gemeinden boten ihren Bürgern Hilfe an, und in den sozialen Medien bildeten sich spontan Gruppen wie «Solothurn hilft», wo Dutzende Personen sich dazu bereit erklärten, älteren oder chronisch kranken Menschen beim Einkaufen oder anderen Alltagsaufgaben zu helfen.
Wie sehr vielen Menschen die verordneten Massnahmen eingefahren waren, konnte man damals etwa bei Spaziergängen durch die Stadt beobachten. Dort, wo im Frühling sonst viele Leute gemeinsam die Frühlingssonne genossen, waren die Strassen leergefegt. Besonders gefordert waren in dieser Zeit auch Eltern und Lehrpersonen. Während Erstere im Homeoffice gleichzeitig noch ihre Kinder betreuen mussten, versuchten Zweitere, ihren Schülerinnen und Schülern im Fernunterricht möglichst viel Stoff zu vermitteln.
Rückblickend kam der Kanton im Frühling glimpflich davon. Die Spitäler kamen nie an die Belastungsgrenze, die vor dem Bürgerspital vorsorglich in Containern eingerichtete Bettenstation blieb leer. In einem Interview im Juni zog Gesundheitsdirektorin Susanne Schaffner eine Zwischenbilanz: 453 Personen waren bis dahin positiv getestet worden, 17 waren verstorben. Trotzdem warnte Schaffner: «Das Virus ist noch da, es ist immer noch ansteckend. Wir können uns nicht in Sicherheit wiegen.»
Trotz dieser Warnung und obwohl man von Seite des Kantons im Sommer betonte, dass man für die kühleren Monate im Herbst vorbereitet sei, traf uns die zweite Welle, wie die ganze Schweiz, hart. Zeitweise wurden im Solothurnischen über 200 Fälle pro Tag gemeldet, und mit der Zahl der positiv getesteten Personen stieg auch die Zahl der Todesfälle an.
Mittlerweile sind im Kanton 198 Personen gestorben, das Pflegepersonal in den Alters- und Pflegeheimen und den Spitälern ist laut den jeweiligen Institutionen seit Wochen «am Anschlag». Und auch das regionale Gewerbe leidet unter den hohen Fallzahlen: etwa die Betreiberinnen und Betreiber von Restaurants, die viel in Schutzmassnahmen investiert haben und nun doch ihre Türen schliessen mussten.
Und doch endet das Jahr mit einem Lichtblick. Die erste Impfung wurde in der Schweiz zugelassen, ab dem 4. Januar wird im Kanton geimpft. Auch wenn uns «Zämä uf Distanz» noch eine Weile begleiten wird, ist langsam ein Ende in Sicht.
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