Startseite
Solothurn
Kanton Solothurn
Die Zahl der Personen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, ist im vergangenen Jahr gewachsen. Die Sozialhilfequote liegt im Kanton Solothurn leicht über dem schweizerischen Mittel.
Im Jahr 2016 haben im Kanton Solothurn fast 10'000 Personen Sozialhilfe bezogen. Exakt sind es 9910, mehr als die ganze Bevölkerung der drittgrössten Solothurner Gemeinde Zuchwil. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr beträgt 570 Personen, die Sozialhilfequote (Anzahl Sozialhilfebezüger im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung) liegt bei 3,7 Prozent und damit über der gesamtschweizerischen Sozialhilfequote von 3,3 Prozent, wie der am Mittwoch veröffentlichten Statistik zu entnehmen ist.
Fast jeder 20. Haushalt im Kanton ist auf Hilfe angewiesen, es werden 4,6 Prozent der Haushalte mit Sozialhilfeleistungen unterstützt. Klar am stärksten betroffen sind dabei Alleinerziehende mit einem oder mehreren Kindern: 27,5 Prozent dieser Haushalte werden unterstützt. Fast 30 Prozent der mit Sozialhilfeleistungen unterstützten Personen sind Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre.
Innerhalb des Kantons zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. In den Bezirken Gösgen, Olten und Lebern liegt die Sozialhilfequote bei über 4 Prozent, während Dorneck mit 2,1 Prozent und Bucheggberg mit 0,8 Prozent Quoten klar unter dem kantonalen Durchschnitt ausweisen. Generell lässt sich feststellen, dass sich die Soziallasten stark auf die Städte und grösseren Gemeinden konzentrieren: In kleinen Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern liegt die Sozialhilfequote durchschnittlich bei lediglich 1,7 Prozent, also deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt.
Fast 20 Prozent der Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger sind schon mehr als fünf Jahre von der Sozialhilfe abhängig. Von diesen Dossiers könne nur ein kleiner Anteil abgeschlossen werden, heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Wie in den Vorjahren bestätige sich damit, dass es für Langzeitbezügerinnen und -bezüger schwierig ist, einen Weg aus der Sozialhilfe zu finden. Besonders betroffen sind hier ältere Menschen. Die grosse Mehrheit der Sozialhilfeempfänger weist aber weiterhin eine Bezugsdauer von weniger als zwei Jahren auf.
Mit der neusten Statistik ist zumindest ein Teil der Beantwortung eines Vorstosses der CVP-Fraktion im Kantonsrat vorweg genommen. Die Interpellation verlangt Auskunft über die Entwicklung der Sozialhilfequote im Vergleich zu anderen Kantonen, aber auch zur Zusammensetzung der Gruppe der Sozialhilfebezüger nach den Kriterien Erwerbstätigkeit, Alter, Aufenthaltsstatus und Geschlecht. Ob und welche Massnahmen geplant seien, um den Anstieg zu dämpfen, will die CVP wissen, denn er sei ein «alarmierendes Signal». (szr)