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Kanton Solothurn
Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt mit vielen verschiedenen Zahlen, welche Straftaten im Kanton im vergangenen Jahr begangen wurden. Die Pandemie hatte auch auf die Kriminalität einen Einfluss: So gab es so wenige Einbruchdiebstähle wie noch nie, seit die Zahlen erfasst werden.
Das Coronavirus hat im vergangene Jahr viele Bereiche des Alltags beeinflusst, auch die Kriminalität blieb davon nicht verschont. Im vergangenen Jahr wurden im Kanton so wenige Einbruchdiebstähle wie noch nie registriert, seit die Zahlen seit 1992 erfasst werden: 854 Einbruchdiebstähle gab es im vergangenen Jahr, das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Insbesondere während der «Lockdown-Periode» habe man weniger Einbrüche verzeichnet, erklärte Polizeikommandant Thomas Zuber an der Medienkonferenz am Montagmorgen. Auch auf den Verkehr hätten sich die neuen Lebensgewohnheiten der Menschen ausgewirkt: Es gab laut Zuber weniger Unfälle, und die Polizei verteilte weniger Bussen.
Die Arbeit ging den Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizei im letzten Jahr trotzdem nicht aus. Es kamen neue Aufgaben dazu, etwa die Corona-Patrouillen oder gemeinsame Kontrollen mit dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA).
«Wir wollten Präsenz markieren und präventiv handeln», beschreibt Zuber die Strategie in Bezug auf die Durchsetzung der Schutzmassnahmen im vergangenen Jahr.
«Es stand nie im Fokus, Bussen zu verteilen, sondern einen Beitrag an die Gesundheit zu leisten.»
Insgesamt verzeichnet der Kanton in der neusten Kriminalstatistik mehr Straftaten als im Jahr 2019. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 18'460 Straftaten erfasst, das sind 320 oder 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund für den Anstieg sind hauptsächlich Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch. Dort wurden 15'086 Straftaten verzeichnet, 3 Prozent mehr als im Jahr 2019.
Markant zugenommen hat etwa die Zahl der Sachbeschädigungen. Die Polizei registrierte 1583 Straftaten, das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Straftaten im Bereich der sexuellen Integrität hat zugenommen. Im vergangenen Jahr gab es is 353 Fälle im Kanton, das sind 36 Prozent mehr als im Jahr 2019.
Und obwohl es im Kanton insgesamt weniger erfasste Gewalttaten gab als im Vorjahr (1688 Fälle, 7 Prozent weniger als im Jahr 2019), gab es einen Anstieg der schweren Gewalttaten. Laut der Kriminalstatistik stieg die Zahl der schweren Gewalttaten im Jahr 2020 auf 64 Fälle, das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt haben zugenommen. Im vergangenen Jahr registrierte die Kapo 813 Straftaten in diesem Bereich, 7 Prozent mehr als im 2019.
Erstmals weist die kantonale Kriminalstatistik Straftaten im Internet separat aus: Im vergangenen Jahr verzeichnete die Kantonspolizei 945 Delikte, die im Internet begangen wurden. Am häufigsten wurden Verstösse in den Bereichen Betrug, Geldwäscherei und Pornografie registriert.
Um Verbrechen im Internet möglichst erfolgreich bekämpfen zu können, will die Kantonspolizei laut Fabienne Holland, Chefin der Kriminalabteilung, weiter in die Ausbildung der Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizei investieren. Ein Teil der im vergangenen Jahr bewilligten Korpserhöhung ist laut Polizeikommandant Zuber für diesen Bereich vorgesehen.
«Im Kanton Solothurn legen wir grossen Wert auf die Prävention», ergänzte Regierungsrätin Susanne Schaffner an der Medienkonferenz. «Es gehe darum, möglichst viele Straftaten zu verhindern. Das erspart Leid und Kosten.» Der Kanton setze daher weiterhin auf präventive Massnahmen; auch bei der polizeilichen Arbeit. (pks)